Brüssel. Die EU-Kommission will in den nächsten Jahren 446 Millionen Euro in die europaweite Gesundheitsvorsorge und den Kampf gegen Krankheiten investieren. Gesunde Menschen seien gut für den Arbeitsmarkt.

Gesunde Bürger können besser arbeiten. Daher will die EU-Kommission in den nächsten Jahren 446 Millionen Euro in die europaweite Gesundheitsvorsorge und den Kampf gegen Krankheiten stecken. Das sagte EU-Verbraucherkommissar John Dalli am Mittwoch in Brüssel. „Wenn die Menschen länger gesund und aktiv bleiben, ist das gut für den Arbeitsmarkt und das Wachstum.

Angesichts der europaweit alternden Gesellschaft planen die EU-Experten von 2014 bis 2020 fast die Hälfte des Geldes - 214 Millionen Euro - ein, um die öffentlichen Gesundheitssysteme günstiger zu machen. Das sollen zum Beispiel neue Technologien ermöglichen.

Gemeinsamer Kampf gegen den Krebs

Außerdem soll Geld in Programme gegen Krebs fließen. Die EU-Kommission fordert europaweite Standards für die Krebs-Vorsorge und die frühzeitige Erkennung dieser Krankheit.

Generell muss Krankheiten aus Sicht der EU-Kommission stärker vorgebeugt werden. Dazu gehöre auch, Risikofaktoren wie Rauchen, Alkoholmissbrauch und Übergewicht anzugehen.

Auch bei der Bekämpfung seltener Krankheiten sollten die europäischen Länder besser zusammenarbeiten. Für Notfälle strebt EU-Gesundheitskommissar Dalli an, dass Staaten zum Beispiel verstärkt Medikamente oder Impfstoffe gemeinsam einkaufen - etwa wenn viele Menschen in mehreren Ländern an einer ansteckenden Krankheit leiden.

Größere Unterstützung für ärmere Länder

Die europäischen Staaten müssen laut Dallis Vorschlag Geld beisteuern. Im Gesundheitsbereich übernehme die EU-Kommission in der Regel 60 Prozent der Kosten für bestimmte Projekte. Für die übrigen 40 Prozent sollen die Staaten aufkommen. Bei ärmeren Ländern könnten 80 Prozent der benötigten Summe aus der EU-Kasse kommen.

Dallis Vorschläge sind Teil der EU-Budgetplanung für die Jahre 2014 bis 2020. Diesen Haushaltsrahmen müssen allerdings noch das EU-Parlament und die europäischen Staaten billigen.