Essen. Personen mit gesundheitlicher Gefährdung sollten sich impfen lassen. Andernfalls droht das Immunsystem so stark belastet zu werden, dass andere Krankheitserreger ein leichtes Spiel haben, den Körper zu infizieren.

Erwachsene, Jugendliche und Kinder, die unter einer chronischen Erkrankung leiden, sollten sich schon jetzt für die bevorstehende Grippe-Saison wappnen, so die Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut. Denn: Bei Menschen, deren Immunsystem durch chronische Lungenkrankheiten wie Asthma oder COPD, durch Herz-Kreislauf-, Leber- und Nierenerkrankungen oder verschiedene Stoffwechselkrankheiten geschwächt ist, haben die Viren leichtes Spiel.

Chronisch Kranke fangen sich aber nicht nur schneller eine Grippe ein. Bei ihnen kommt es im Verlauf auch häufig zu lebensbedrohlichen Lungen-, Hirnhaut- und Herzmuskelentzündungen. „Das Immunsystem von Risikopatienten ist mit der Abwehr der Grippeviren meist so überfordert, dass auch andere Erreger wie Bakterien ein leichtes Spiel haben, den Körper zusätzlich zu infizieren und zu schädigen“, erklärt Dr. Peter Walger vom Berufsverband Deutscher Internisten (BDI). Auf diese so genannten bakteriellen Sekundärinfektionen sind auch die meisten Todesfälle durch die saisonale Grippe zurückzuführen.

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„Gerade jüngeren Betroffenen ist allerdings offenbar gar nicht bewusst, dass sie auf Grund ihrer chronischen Erkrankung bei einer Ansteckung mit Grippe etwa genauso stark gefährdet sind wie die über 60-Jährigen“, so Walger. Neben Risikopatienten gilt die Impfempfehlung der STIKO übrigens auch für Menschen ab 60 Jahren und alle Personen, die im medizinischen Bereich tätig sind beziehungsweise mit umfangreichem Publikumsverkehr zu tun haben.