Berlin. . Der Hygiene-Experte Klaus-Dieter Zastrow hat das Vorgehen der Behörden in der Ehec-Krise scharf kritisiert. Wären die Erkrankten nach Sprossen befragt worden, dem Erreger der bislang größten Ausbrüche, dann wäre die Epidemie viel früher beendet worden.
Der Vorsitzende des Berufsverbandes der Deutschen Hygieniker, Klaus-Dieter Zastrow, hat das Vorgehen der Behörden in der Ehec-Krise scharf kritisiert. Der Fragebogen sei dilettantisch gewesen, mit dem die Erkrankten konfrontiert worden seien: „Man hat nicht nach den typischen, bekannten Lebensmitteln gefragt, also auch nicht nach Sprossen.“
Das sei ein schwerer methodischer Fehler, der nicht mal Anfängern unterlaufe, sagte er der „Berliner Zeitung“. Zastrow ist auch Leiter des Instituts für Hygiene und Umweltmedizin an den Berliner Vivantes-Kliniken. Wären die Erkrankten nach den Sprossen befragt worden, dem Erreger der bislang größten Ausbrüche, dann wäre die Epidemie viel früher beendet worden.
Zweitens, kritisiert Zastrow, habe man vor dem Verzehr von Gurke, Tomate und Blattsalat gewarnt, obwohl in diesen Gemüsesorten Ehec noch nie gefunden wurde. „Ehec ist bisher nur außen auf der Schale nachgewiesen worden, und die kann man abwaschen“, sagt Zastrow. Der Warnhinweis „gut waschen“ hätte völlig ausgereicht. „Bei richtiger wissenschaftlicher Beratung hätte man erfahren, dass es im Innern von Gurken, Tomaten und Blattsalaten kein Ehec geben kann.“ (dapd)