Essen. Vitamine sind für uns enorm wichtig. Worin sie stecken und wofür wir sie brauchen. Ein Überblick, der erklärt, wie wir richtig versorgt sind.
Mit Sauerkraut und Zitronensaft schaffte James Cook es als erster großer Kapitän, seine Besatzung fast frei von einer Erkrankung zu halten, an der jahrhundertelang so viele Seemänner gestorben waren. Der Mangel an Vitamin C war es, der Skorbut bei ihnen ausgelöst hatte. Das Zahnfleisch der Seeleute faulte, die Extremitäten schwollen an. Früher wusste man noch nicht, wie genau es zu den Auswirkungen des Vitaminmangels kommen konnte, heute ist bekannt: Vitamine sind an zahlreichen biochemischen Prozessen in unserem Körper beteiligt und es liegt in unserer Hand, genügend der Winzlinge aufzunehmen.
Das Thema Vitaminpräparate wird kritisch diskutiert
Bislang wurden 13 verschiedene Vitamine entdeckt, die man in fettlösliche (E, D, K und A) und wasserlösliche (Biotin, Folat, Niacin, Pantothensäure, B-Vitamine und Vitamin C) unterteilt. Um die Frage, welche Menge der Körper braucht, tobt immer mal wieder ein Wissenschaftsstreit. Insbesondere das Thema Vitaminpräparate wird kritisch diskutiert. Während Gegner der künstlichen Zufuhr auf die Gefahr hinweisen, dass ein Zuviel an Vitaminen dem Körper eher schade als nütze, halten Befürworter dagegen und weisen zum Beispiel auf die Unterversorgung gerade im Winter mit Vitamin D hin. Dabei löst eine Studie die andere ab, Kritiker der Nahrungsergänzungsmittel sprechen von Beobachtungsstudien, die keine validen Daten liefern würden. Die Veröffentlichung neuer Thesen zu Vitaminen wird regelmäßig als heikle Sache bewertet.
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Klar ist: Vitamin D nimmt unter den Vitaminen eine Sonderstellung ein. Eigentlich ist es auch kein Vitamin, sondern die Vorstufe eines Hormons (Prohormon). „Unser Körper kann es mit der Hilfe von Sonnenlicht selbst bilden“, sagt Antje Gahl, Ernährungswissenschaftlerin von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE). Vitamin D fördert unter anderem die Mineralisierung von Knochen. Bei einer starken Unterversorgung mit diesem Vitamin kann deshalb im Alter das Risiko steigen, an Osteoporose zu erkranken. Kleine Kinder sind durch Vitamin D-Mangel anfällig für eine Rachitis, eine Störung des Knochenstoffwechsels, bei der die Knochen zu weich bleiben.
Wer regelmäßig im Freien ist, produziert viel Vitamin D selbst
Bei Menschen, die sich regelmäßig im Freien aufhalten, produziert die Haut hierzulande 80 bis 90 Prozent des Bedarfs an Vitamin D selbst. Der Rest sollte über die Ernährung gedeckt werden. „Vitamin D steckt in fetten Fischsorten wie Hering oder Lachs – und natürlich in Lebertran“, so Antje Gahl. Im Winter fehlt uns ein wichtiger Baustein für die Vitamin D Produktion – die Sonne. „Unser Speicher, den wir von März bis Oktober aufbauen, reicht im Normalfall aber auch für dunkle Tage“, sagt Antje Gahl.
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Es gebe allerdings Risikogruppen: Säuglinge oder ältere nicht-mobile Menschen, die kaum an der frischen Luft seien. Hier empfiehlt die DGE die Einnahme von Vitamin D-Tabletten – jedoch in Absprache mit einem Mediziner. „Bei einer ständigen Überdosierung kann in seltenen Fällen die Entstehung von Nierensteinen gefördert werden“, sagt die Ernährungswissenschaftlerin.
Was können wir unserem Körper sonst noch Gutes tun im Winter? „Eigentlich gelten im Winter die gleichen Vitamin-Empfehlungen, die das ganze Jahr über gelten“, sagt Gahl. Deshalb nebenstehend ein kleiner Wegweiser durch den Vitamindschungel – ohne Gewähr auf Vollständigkeit.