Sommerferien in NRW: 10 Tipps für Daheimgebliebene

Essen. Dinos in Bochum und Südsee am Niederrhein: Hier kommen zehn Tipps für teils kostenlosen Ferienspaß, die Urlaubsgefühl in NRW versprechen.

1. Mülheim Summer Open Air

Die Premiere im vergangenen Jahr war ein voller Erfolg: Kein Wunder also, dass das „Mülheim Summer Open Air“ am 9. und 10. August in eine zweite Runde geht. Wieder gibt es einen „Electronic Friday“ für Fans von EDM-Musik, diesmal legt der international erfolgreiche Berliner Frans Zimmer alias Alle Farben als Headliner-DJ auf. Am Samstag wird hingegen zu weitaus älteren Partyhits getanzt und gesungen, wenn die Hermes House Band und Lou Bega auftreten. Erstere waren mit Coverversionen von Stücken wie „Country Roads“ oder „I Will Survive“, letzterer mit seinem Nummer-eins-Charterfolg „Mambo No.5“ rund um die Jahrtausendwende erfolgreich. Für rockigere Töne sorgt zuvor Ray Wilson, der zwischen 1997 und 1999 bei Genesis sang und viele Hits seiner Ex-Band im Gepäck hat.

Mülheim Summer Open Air, Fr.-Sa., 9.-10. August, jeweils ab 17 Uhr; Am Schloß Broich 28, Mülheim. Karten für beide Abende jeweils ca. 39 Euro. Weitere Informationen gibt es hier.

2. Schlossspiele Hohenlimburg

Feiern ihren 70. Geburtstag: Die Schlossspiele in Hohenlimburg. © WP Hagen | Schloss Spiele Hohenlimburg

Seit 1954 dient die heimelige Kulisse des altehrwürdigen Schlosshofs in Hagen-Hohenlimburg als Schauplatz für Bühnenkunst und Kultur. Zum 70. Geburtstag präsentiert das Team um Festivalleiter Dario Weberg bei den Schlossspielen wieder ein abwechslungsreiches Programm. Los geht’s am letzten Ferienwochenende mit einer Freiluft-Kinonacht („Tanz der Vampire“, 16.8.). Gleich mehrfach aufgeführt wird Bram Stokers „Dracula“ als Theaterstück, gespielt vom Schloss-Spieleensemble (18.+25.+30.+31.8.). Musikalisches kommt von Bastian Korn und Band, die Beatles-Klassiker covern (22.8.), sowie von den Celtic-Folk-Gruppen Devil In The Kitchen, An Spiorad und The Ceili Family (24.8.) und der Jazz-Formation Dixie Tramps (1.9.).

16. August-1. September, Schloss Hohenlimburg, Birkenstr. 26 b, Hagen. Karten und das vollständige Programm gibt es auch hier.

3. Naturbad Xantener Südsee

Alles, was das Herz im Sommer begehrt: Ein langer Sandstrand, klares Wasser, Sonnenliegen und kleine Badeinseln erwarten die Besucherinnen der Xantener Südsee.

Was gibt es im Sommer Schöneres als einen Ferientag am Meer? Eben! Wer weder Lust noch Zeit hat, bis an die Nordsee zu fahren, wird aber auch in der Region fündig. Dafür sorgt das Naturbad Xantener Südsee. Ideal für einen entspannten Familienbesuch.

Das weitläufige Areal hat alles, was der Mensch im Sommer so braucht: Liegewiesen, einen echten Strand mit feinem Sand, Spiel- und Aktionsflächen, auf denen man nach Herzenslust buddeln und toben kann. Ein Sprungturm und Badeinseln machen den Tag am Meer perfekt. Sonnenschirme spenden Schatten, Liegen können für 7,50 Euro gemietet werden. Und wer zwischendurch Hunger bekommt, findet eine Auswahl Snacks in der Innen- und Außengastronomie. Neu ist der Wibit Sports-Park, ein Wasserspielplatz zum Herumtollen. Hier gibt es Klettertürme, Rutschen, Trampoline und eine Hängebrücke (Extra-Eintritt: 45 Minuten kosten 10 Euro).

Xantener Südsee, Am Meerend 2, 46509 Xanten. Öffnungszeiten täglich 12 bis 19 Uhr, samstags/sonntags ab 10 Uhr. Da die Öffnungszeiten witterungsabhängig sind, sollten sich Badegäste vorab informieren. Kinder bis fünf Jahre haben freien Eintritt, Kinder und Jugendliche von sechs bis 16 Jahren zahlen vier Euro, Erwachsene acht Euro. Ab 17 Uhr reduzierte Preise. Alle Infos gibt es auch hier.

4. Drachen und andere sagenhafte Tierwesen in Duisburg

Familien können im Duisburger Theater am Marientor hautnah in die magische Welt der Mythen und Legenden eintauchen. In der interaktiven Show „Drachen und andere sagenhafte Tierwesen“ begleiten die Zuschauer und Zuschauerinnen die Bühnenhelden auf ihrer magischen Reise.

Auf der entdecken sie dunkle Geheimnisse, begegnen prächtigen Monstern und furchterregenden Bestien. Liebevoll werden Steintrolle, geheimnisvolle Indriks, bezaubernde Einhörner und die namensgebenden Drachen zum Leben erweckt. Natürlich sind die Fabelwesen nicht aus Fleisch und Blut – zum Einsatz kommen metergroße und detaillierte Puppen, die gleich von mehreren Schauspielern bewegt werden. Die preisgekrönte Show kommt direkt vom Londoner Westend und ist nun erstmals in Deutschland auf Tour.

Drachen und sagenhafte Tierwesen, 10.-14. Juli, wechselnde Zeiten, Theater am Marientor, Plessingstr. 20, Duisburg. Karten ab 24,90 Euro (Kinder) bzw. 30,90 Euro (Erwachsene). Weitere Informationen gibt es hier.

5. „Kids für Nix“ im GOP Essen

Im GOP-Theater haben Kinder bis 14 Jahren in den Sommerferien freien Eintritt. © Julia Tillmann / FUNKE Foto Services | Julia Tillmann

Auch in diesem Jahr hat das GOP Varieté-Theater in Essen eine besondere Aktion in den Schulferien. Unter dem Motto „Kids für Nix“ können sich Kinder bis 14 Jahren in Begleitung eines regulär zahlenden Erwachsenen die Shows „Surprise“ und „Legends“ kostenlos ansehen. In beiden Shows gibt es spannende Mischung aus Akrobatik, Comedy und Musik. In „Surprise“ lässt Iryna Hladka nicht nur einen, sondern gleich mehrere Hula-Hoop-Reifen um ihren Körper kreisen. Rasante Rollschuhakrobatik gibt es in der Show hingegen von dem Duo Skating Dalton. In „Legends“ stehen wieder andere Akrobaten und Akrobatinnen auf der Bühne. So zum Beispiel Yuliana Kaban, die auf dem Einrad ihre Runden dreht und allerlei Tricks zeigt. Anton Shcherbyna balanciert auf dem Rola Rola, einem Brett, das auf einem zylinderförmigen Rohr liegt.

„Surprise“, bis 7. Juli, „Legends“ 19. Juli-18. August, jeweils wechselnde Zeiten, GOP Varieté-Theater, Rottstraße 30, Essen. Alle Infos und Zeiten auch hier.

6. Emscherkunstweg mit dem Rad

Entlang des Emscherkunstwegs gibt es eine Menge zu entdecken, zum Beispiel die Kunstbrücke „Slinky Springs to Fame“ vom Künstler Tobias Rehberger. © FUNKE Foto Services | Olaf Fuhrmann

Der gesamte Emscherkunstweg zwischen Dortmund-Holzwickede und Duisburg-Bruckhausen ist rund 100 Kilometer lang. Bis zur Emschermündung in den Rhein bei Dinslaken, die schon dreimal und zuletzt 2022 weiter nach Norden verlegt wurde, ist es noch ein paar Kilometer weiter. Das Hauptkunstwerk ist eigentlich die Landschaft drumherum, hier sieht man viel vom neuen, renaturierten Ruhrgebiet – aber auch oft das alte, wenn die Strecke durch alte Zechensiedlungen führt oder an Hochöfen vorbei.

Eine ideale Radtour, die man gut und gern auf zwei bis drei Tage verteilen kann: Unterwegs kann man sogar in zwei Kunstwerken übernachten: am Hof Emscher-Auen in Castrop-Rauxel sowie im Bernepark Bottrop kann man komfortabel in Kanalröhren schlafen.

Von April bis Oktober gibt es an jedem ersten Sonntag im Monat eine geführte Tour. Fünf ausgearbeitete Vorschläge für selbstständige Touren finden sich auf der Emscherkunstweg-Homepage (samt GPX-Download fürs Handy). Mit Kindern fährt man vielleicht am besten vom „Zauberlehrling“, dem tanzenden Strommast in Oberhausen, bis zum dortigen Kaisergarten (mit der Spiralbrücke von Tobias Rehberger); dazwischen liegen auch noch das Centro und der Gasometer. Und bis zum Landschaftspark Nord in Duisburg sind es dann auch nur noch sieben Rad-Kilometer, die vor allem am Rhein-Herne-Kanal entlangführen.

Kostenlos, ganztags geöffnet. Schlafplatz in der Röhre (Buchung über www.dasparkhotel.net): 40 Euro. Karten: www.emscherkunstweg.de

7. Auge in Auge mit der Fledermaus

In einigen Ruhrgebietsstädten kann man im Sommer auf Tuchfühlung mit Fledermäusen gehen. © Shutterstock/Rudmer Zwerver | Rudmer Zwerver

Eigentlich mochte ich Fledermäuse schon als Kind. Weil ich so viele schwarzweiße Vampir-Schinken im Fernsehen gesehen hatte, meist mit Bela Lugosi oder Christopher Lee als gräflich-steife Dracula-Gentlemen. Und weil ich neben den Spitzzähnen und auch den düsteren, geheimnisvollen Batman so sehr mochte (Ich frage mich, warum Spider-Man bei mir wohl keine Spinnen-Sympathie geweckt hat?). Ich hatte Bilder gesehen, mochte die Vorstellung von geflügelten Mäusen, allein… Tja, live hatte ich als Stadtkind seinerzeit eigentlich nie Fledermäuse gesehen. Das änderte sich erst, als ich älter wurde und sie etwa rund um die Burg Vondern im Dämmerlicht flattern sah oder in ein paar waldnahen Innenhöfen…

Jedenfalls: Die Fledermaus-Dichte in meinem Leben ist viel zu gering, deshalb werde ich in diesem Sommer die Gelegenheit nutzen und mich zu einer Fledermaus-Führung anmelden, bewaffnet mit Taschenlampe und festen Schuhen. Von der Fledermausführung gibt es einige im Ruhrgebiet. Ganz neu ist das Angebot in Wetter an der Ruhr, wo nun alle paar Wochen eine Tour zu den Zwerg-, Wald- und Wasserfledermäusen führt.

Vorherige Anmeldung unter Tel. 02335/802092 oder per Mail an kontakt@stadtmarketing-wetter.de ist unbedingt erforderlich. Nächster Termin (und der einzige in den Sommerferien): 19. Juli, 21.30 Uhr, danach 30. August, 13. September, 11. Oktober. Bei Regen fallen die Führungen aus, weil die Fledermäuse dann nicht fliegen.
Alternative Führungen: Essen, Gruga, 24. August (20.30 Uhr) und 21. September (19 Uhr). Informationen unter 0201 / 88 83 124.
Der Nabu lädt am 24. Und 25. August zu Batnight, bei der es viele Veranstaltungen gibt – aber auch vorher wird schon viel geboten. Eine komplette Liste finden Sie hier.

8. Dinos in Bochum

Mehr als 40 Dinosaurier bevölkern zum Start der Sommerferien die Bochumer Innenstadt. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener

Pünktlich zum Start in die Sommerferien verwandelt sich die Bochumer Innenstadt in einen Jurassic Park: Mehr als 40 Saurier lassen sich in der gesamten Innenstadt bestaunen: vom Planetarium und dem Bergbaumuseum über den Hauptbahnhof, das Rathaus und die City bis zur Knappschaft. Das größte Exemplar, ein 13 Meter langer T. Rex, wird wieder über das Bermudadreieck wachen. Auch bei Möbel Hardeck in Laer und im Wattenscheider Gartencenter Schley können die Urzeit-Echsen bestaunt werden.

Erstmals eingebunden ist der Ruhrpark. Im Gang zwischen UCI-Kino und Via Bartolo wird das originalgetreu nachgebildete Skelett eines Tyrannosaurus Rex zu bestaunen sein: gefertigt im 3D-Drucker. „Mit 13 Metern Länge ist es das größte 3D-gedruckten T-Rex-Skelett der Welt“, wirbt BO-Marketing.

Hersteller ist die Bochumer Firma Creative Polymer. Mehr als 100 Elemente wurden verbaut. „Vom Aussehen und anatomisch werden Sie keinen Unterschied zum Original im Museum feststellen“, verspricht Polymer-Geschäftsführer Fabian Sattelberger. Der Druck des größten Einzelteils, das mehrere Knochen umfasst, habe allein 16 Tage gedauert. Einen Einblick in die Arbeit mit 3D-Druck gibt das Unternehmen bei einem Tag der offenen Tür: Am Mittwoch, 17. Juli, beantworten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von 11 bis 17 Uhr Fragen zum Dino-Skelett. Im Ruhr Park läuft vom 12. bis zum 17. August immer von 10 bis 20 Uhr die „Kids Week“. Dort erwartet die Kinder eine archäologische Grabungsstätte, eine Bunte-Steine-Werkstatt und täglich wechselnde Aktionen, wie Basteln, Malen und Kinderschminken.

Bochum verwandelt sich vom 12. Juli bis 27. August in die „Dino-City“. Das komplette Programm gibt es hier.

9. Arschbombencontest im Werksschwimmbad auf Zollverein

Eine Jury entscheidet am 17. August über die spektakulärsten Sprünge beim „Arschbombencontest“ auf Zollverein. © FUNKE Foto Services | Socrates Tassos

Das wohl spektakulärste Freibad im Ruhrgebiet wird wieder Schauplatz für einen der ungewöhnlichsten Wettbewerbe in diesem Sommer: Beim „Arschbomben-Contest“ geht es am Samstag, 17. August, wieder darum, seinen Allerwertesten möglichst kunstvoll ins kalte Nass des Werksschwimmbads auf Zollverein zu befördern. Eine Jury entscheidet darüber, wer den Pokal am Ende mit nach Hause nehmen darf.

Es ist ganz sicher diese Art von Leben, mit dem die Künstler Dirk Paschke und Daniel Milohnic ihr ungewöhnliches Kunstwerk füllen wollten. Schon 2001 schweißten sie dazu zwei Überseecontainer aneinander, um mit dem Becken zwischen Koksöfen ein Sinnbild für den Strukturwandel zu schaffen.

Auf der 600 Quadratmeter großen Parkouranlage direkt nebenan läuft am 17. August übrigens noch das Sommerfest: Profis zeigen dann, wie sie die Hindernisse für spektakuläre Sprünge und Stunts nutzen. Beide Veranstaltungen laufen von 12 bis 18 Uhr und sind kostenlos.

10. Karl-May-Festspiele in Elspe

Kein Sommer im Sauerland wäre ohne sie denkbar: Noch bis zum 7. September laufen die Karl-May-Festspiele in Elspe. Seit mehr als 60 Jahren werden die Geschichten von Karl May in Elspe zum Leben erweckt.

„Das Halbblut – Ein Kampf auf Leben und Tod“ ist die aktuelle Show überschrieben. In der Geschichte ruft Winnetou, seit 2012 gespielt von Jean-Marc Birkholz, die Häuptlinge der benachbarten Stämme zusammen, um Friedensgespräche zu führen. Doch diese scheitern am Halbblut Senanda. Dessen Rache endet, wie immer bei den Karl-May-Festspielen, in einem Kampf um Leben und Tod.

Mehr als 60 Darstellerinnen und Darsteller sowie 40 Pferde zeigen die neue Inszenierung auf der rund 100 Meter breiten Freilichtbühne. Jedes Jahr kommen mehr als 200.000 Besucher zum Elspe Festival ins Sauerland.

Tickets gibt es ab 20,90 Euro (Kinder) bzw. 25.90 Euro (Erwachsene) in der günstigsten Kategorie, online auf www.elspe.de, telefonisch unter 02721/94440 oder per E-Mail an tickets@elspe.de.