Essen. Am Mittwochabend lief eine Aktenzeichen-XY-Spezialfolge im ZDF. Im Mittelpunkt standen vermisste Personen - in einem Fall gab es viele Hinweise.
- Aktenzeichen XY: Am Mittwoch (17. Juli) lief eine Vermissten-Spezialfolge.
- Zahlreiche Anrufer wollen den vermissten Abenteurer Hennig Vogt gesehen haben.
- Auch zu den anderen Fällen bekam die Polizei neue Anhaltspunkte.
„Aktenzeichen XY“ ist aus dem deutschen Fernsehen kaum wegzudenken. In der Spezialfolge „Aktenzeichen XY vermisst“ am Mittwochabend (17. Juli) ging es um vier rätselhafte Vermisstenfälle. Zum verschwundenen Hennig Vogt meldeten sich viele Anrufer, die den Abenteurer gesehen haben wollen.
Auch zu den anderen drei Fällen hat die Polizei neue Impulse durch das XY-Publikum erhalten, teilt das ZDF mit. Die Qualität der Hinweise könne jedoch zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht bewertet werden. Die Ermittlerinnen und Ermittler wollen jedem Anhaltspunkt nachgehen, aber auch keine falschen Hoffnungen wecken, heißt es vom ZDF.
Aktenzeichen XY: Zahlreiche Hinweise zu vermissten Henning Vogt - unter anderem im Ausland
Polizei Eckernförde: Henning Vogt ist bei seinen Freunden und der Familie als abenteuerlustiger Typ bekannt. Ursprünglich kommt er aus Eckernförde, ist aber für eine kurze Zeit nach Berlin gezogen. Dort hielt es ihn jedoch nicht lange. Als er beschließt, in seine Heimat Eckernförde zurückzukehren, tritt er die Reise kurzerhand mit einem selbst gebauten Katamaran an. In seiner Heimatstadt zieht Hennig Vogt in die Wohnung seines Lebensgefährten. Am 19. September 2021 verlässt er die Wohnung - und kehrt nicht mehr zurück. Die Polizei ist ratlos: Was ist passiert? Hat ihn wieder die Abenteuerlust gepackt? Oder ist ihm etwas Schlimmes widerfahren?
In der gestrigen Folge von Aktenzeichen XY gingen bei der Polizei zahlreiche Hinweise von Zuschauerinnen und Zuschauern ein, die den vermissten Hennig Vogt gesehen haben wollen. Die Anruferinnen und Anrufer sprechen von Sichtungen in unterschiedlichen deutschen Städten - aber auch im Ausland, wie zum Beispiel Spanien. Diesen neuen Spuren wird die Kripo Eckernförde jetzt nachgehen.
Kripo München: Am Abend des 5. November 2022 verschwindet die damals 39-jährige Vanessa Huber aus Unterhaching bei München. Noch am Nachmittag desselben Tages hatten Überwachungskameras die Frau mit ihrem Ehemann in einem Supermarkt gezeigt. Nach einem Streit mit ihrem Mann verlässt sie am Abend die gemeinsame Wohnung des Ehepaares in Unterhaching. Das gibt der Ehemann zu Protokoll.
Nach weiteren Aussagen des Mannes lässt sie Reisepass, Geld und Handy in der Wohnung zurück. Als seine Frau nicht mehr nach Hause zurückkehrt, meldet er sie als vermisst. Die Polizei nimmt die Ermittlungen auf und findet Hinweise, dass Vanessa Huber wohl kein Verkehrsmittel von ihrem Wohnort aus genutzt hat. Weitere Ermittlungen bleiben erfolglos, die Polizei schaltet die Öffentlichkeit ein. Im Januar 2023 wird der Fall bei „Aktenzeichen XY ungelöst“ gezeigt, bleibt trotz zahlreicher Hinweise aber bis heut ungelöst. Die Polizei geh von einem Verbrechen aus.
Ob die Polizei in diesem Fall neue Hinweise durch die Aktenzeichen XY-Sendung bekommen hat, geht aus der Meldung nicht hervor.
Aktenzeichen XY: Bewegung im Fall Vanessa Huber
Vor kurzem kommt wieder Bewegung in den Fall: Im März 2024 wird der Ehemann tot in der gemeinsamen Wohnung aufgefunden. Wie der BR berichtet, durchsuchten Polizeitaucher nach Hinweisen auf dem Computer des Mannes vor wenigen Tagen einen Tümpel in der Nähe des Wohnortes - ohne Ergebnis.
Polizei Gifhorn: Seit nunmehr 25 Jahren gilt Roswitha Hedt aus Knesebeck (Landkreis Gifhorn) als vermisst. Die damals 52-Jährige stattet am 4. Januar 1999 einer eher entfernten Freundin in Braunschweig einen Besuch ab. Am selben Tag kauft sie in der Metro für 1800 Mark unter anderem Kissen und Bettzeug ein. Über ihr Handy wird am Abend aus dem Stadtgebiet Wolfenbüttel insgesamt viermal die Auskunft angerufen, danach ist das Handy nicht mehr aktiv.
Der Ehemann von Roswitha Hedt meldet seine Frau erst Tage später, am 12. Januar, als vermisst - sie hatte ihn zuvor um mehr Freiraum in der Beziehung gebeten. Am 13. Januar wird der rote Scirocco der Vermissten auf einem Parkplatz des städtischen Krankenhauses in Wolfenbüttel gefunden. Zeugenaussagen zufolge steht der Wagen dort schon mehrere Tage. Bis heute sucht die Polizei nach Roswitha Hedt.
Ob die Polizei in diesem Fall neue Hinweise durch die Aktenzeichen XY-Sendung bekommen hat, geht aus der Meldung nicht hervor.
Kripo Regensburg: Nach zwei gescheiterten Ehen, der Geburt ihres Sohnes und mehreren Umzügen verliebt sich die 39-jährige Kerstin Lee Langley erneut und zieht Anfang 2007 zu ihrem neuen Freund nach Regensburg. Die neue Beziehung läuft nicht gewünscht, Kerstin Lee Langley möchte sich trennen. Kurz darauf, am 2. Juli 2007, wird sie als vermisst gemeldet. Im September desselben Jahres erhält ihr Sohn dann plötzlich eine mysteriöse SMS, scheinbar von seiner Mutter. Hat Sie einfach den Kontakt abgebrochen oder ist sie Opfer eines Verbrechens geworden.
Der Tatverdacht des neuen Freundes erhärtet sich nicht, das Verfahren wird eingestellt. Fünf Jahre nach dem mysteriösen Verschwinden spricht im Februar 2012 eine betrunkene Frau davon, dass Kerstin Lee Langley von ihrem Ex-Freund ermordet worden sei. Am Ort, an dem die Leiche vergraben sein soll, wird die Polizei jedoch nicht fündig. Das Rätsel um das Verschwinden der 39-jährigen Frau ist bis heute ungelöst.
Ob die Polizei in diesem Fall neue Hinweise durch die Aktenzeichen XY-Sendung bekommen hat, geht aus der Meldung nicht hervor.
Aktenzeichen XY im ZDF: Folgen gibt es auch in der Mediathek
Die Kult-Sendung wird seit 2002 von Rudi Cerne moderiert, der die Fälle im Studio mit Kriminalisten und Fachleuten wie etwa der bekannten Kriminalpsychologin Lydia Benecke bespricht. Mittlerweile gibt es mehrere Ableger der Sendung, unter anderem „Aktenzeichen XY vermisst“. Die Spezialfolge konzentriert sich auf die Aufklärung von Vermisstenfällen.
Vergangene Folgen von Aktenzeichen XY: Ungelöst und die Ableger der Sendung sind auch auf der ZDF-Seite im Stream abrufbar.
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