Oberhausen. . Rund 130 reifere Kirmes-Fans ließen die wuseligen Attraktionen gerne links liegen: Wer möchte schon einen Drehwurm bekommen, wenn man zeitgleich in einer gemütlichen Runde sitzen kann. Den Kaffee-und-Kuchen-Klassiker der „AG 60+“ der hiesigen SPD gibt es bereits seit rund 20 Jahren.
Jeder hat so seine Kirmes-Bräuche, die er hegt und pflegt: Kreisende Kettenkarussells? Rasante Achterbahn-Ausflüge? Brausender Autoscooter? Rund 130 reifere Kirmes-Fans ließen die wuseligen Attraktionen gerne links liegen. Wer möchte schon einen Drehwurm bekommen, wenn man zeitgleich in einer gemütlichen Runde sitzen kann. Den Kaffee-und-Kuchen-Klassiker der „AG 60+“ der hiesigen SPD gibt es bereits seit rund 20 Jahren.
Immer am letzten Tag der Fronleichnamskirmes steigt im Zelt der Gastronomie „Schwarzwald Christl“ die Lautstärke. Schließlich bietet der beliebte Treff nicht nur Gesprächsstoff über die Rummeltage, sondern soll nur einer überschaubaren Gruppe Gelegenheit zum themenübergreifenden Quatschen bieten. Die Formel klingt einfach, aber schlüssig: Kaffee, Kuchen, Klönen.
Ein besonderer Tag
Für Maria Schmiedärkal ist es ein besonderer Tag. Die 87-Jährige hat noch nie etwas gewonnen. Preisauschreiben, Kreuzworträtsel: „Nein“, sagt sie. „Da hatte ich noch kein Glück!“ Doch das hat sich geändert. Die Seniorin hält einen breiten Umschlag in der Hand, auf der Karte ist der Landtag in Düsseldorf abgedruckt. Als eben ihre Losnummer gezogen wurde, war sie völlig überrascht. „Ich habe mich ziemlich gewundert“, sagt Maria Schmiedärkal und freut sich über eine Tour in die Landeshauptstadt Düsseldorf. Im Landtag wird sie nun vom SPD-Abgeordneten Stefan Zimkeit hinter die Kulissen geführt.
An den mit weiß-roten Deckchen geschmückten Tischen geht es nicht um große Politik. „Wir haben uns über unseren Garten unterhalten“; schallt es von einer Sitzreihe hinüber. Am Nachbartisch soll es bei den Männern um die Fußball-WM gegangen sein. „Da gibt es genug Diskussionsstoff!“ Jogis Jungs sind das große Kirmes-Thema.
Die beliebte Verlosung
Wenn die Los-Trommel in der „Schwarzwald Christl“ zum Vorschein kommt, verstummen die Gespräche. Das Klirren des Geschirrs ebbt ab, die Kaffee-Tassen stehen still. „Die Verlosung ist besonders beliebt“, sagt die 2. Vorsitzende der AG60+ der Sozialdemokraten, Karin Tysiak. „Viele fragen schon im Vorfeld danach.“ Das Regelwerk ist klar definiert: Jeder Besucher, der eine Karte erworben hat, erhält im Eingang eine Losnummer. Die vergebenen Nummern landen dann in der Lostrommel. Die Preise der Marke „praktisch“, vom Waffeleisen bis zum edlen Tropfen, werden nach und nach gezogen. Bürgermeisterin Elia Albrecht-Mainz gratuliert besonders Maria Rettweiler. Für sie steht ein Besuch in der Bundeshauptstadt Berlin an.