Schalksmühle.
Zum ersten Mal in ihrem Leben standen Burkard Kaiser (Lüdenscheid) und Willi Friedrichs (Schalksmühle) ganz oben auf dem Nürburgring-Podest: Beim RCN-3-Stunden-Rennen freuten sich die beiden zusammen mit Alexander Böhm (Kelberg) über den Gesamtsieg am Steuer des Black-Falcon-Porsche GT3-Cup. „Das ist unglaublich, es ist die absolute Krönung eines phantastischen Motorsport-Jahres“, war sich das heimische Duo einig.
Mit dem Siegerkranz um den Hals verspritzte das Sieger-Trio reichlich Champagner auf dem Podium. „Sonst kennt man so etwas nur aus dem Fernsehen, jetzt stehen wir auf einmal hier ganz oben. Das ist echt geil“, freute sich Friedrichs. „Sicherlich hatten wir auch das nötige Quäntchen Glück, das man für einen solchen Erfolg immer braucht.“
Vom zweiten Startplatz aus hatte Kaiser das dreistündige Zeitrennen aufgenommen. Der 56-Jährige lieferte sich ein packendes Stoßstangenduell mit dem Markenkollegen Christopher Gerhard. „Ich habe ihn vor mir hergejagt und hoffte auf einen Fehler“, erklärte der Lüdenscheider später. „Es ist immer leichter, hinterherzufahren. Und so kam dann, was kommen musste: Gerhard machte beim Überrunden im Bereich Pflanzgarten einen Fehler, kollidierte mit einem Nachzügler und flog ab.“
Mit 1:25 Minuten Vorsprung übernahm Friedrichs nach sieben Runden das Steuer. Parallel setzte an einigen Streckenabschnitten Regen ein. „Das ist ja überhaupt nicht mein Wetter“, gab der Schalksmühler später zu. „Es schüttete teilweise wie aus Eimern, aber meine Boxencrew riet mir über Funk, keine Räder zu wechseln. Entsprechend vorsichtig bin ich zu Werke gegangen und habe das Auto ohne Kratzer für die letzten Runden an Alex Böhm übergeben.“
Der Vorsprung war zwar bis auf ein paar Sekunden zusammengeschmolzen, doch das Black-Falcon-Trio führte immer noch. Friedrichs: „Die Reifen-Entscheidung meines Teams war im Nachhinein richtig. Der zusätzliche Stopp für einen Wechsel hätte mehr Zeit gekostet, als ich so eingebüßt habe.“
Alex Böhm, eigentlich der Team-Eigner von Black Falcon, lenkte erstmals in einem Rennen einen Porsche über den Nürburgring. Nach einem sehenswerten Duell mit Andreas Weishaupt in einem BMW M3 V8 GT behielt der Porsche-Pilot schließlich knapp die Oberhand und überquerte mit 8,639 Sekunden Vorsprung den Zielstrich.
In der Box kannte der Jubel danach verständlicherweise keine Grenzen mehr, Friedrichs und Kaiser hatten einmal mehr alles richtig gemacht und einen weiteren großen Erfolg gefeiert.