Lüdenscheid/Wackersdorf.

Freude pur beim Lüdenscheider Kartsport-Supertalent Tim Becker: Der 14-jährige Nachwuchspilot sicherte sich am Wochenende in Wackersdorf den Sieg bei den ADAC-Kart-Masters in der Klasse X30 Junior, die Vater Michael als „Zweite Liga hinter der Deutschen Meisterschaft“ bezeichnet. Dem Triumph bei den Junioren folgt bereits die Planung für das kommende Jahr: Dann möchte Tim in der gleichen Klasse bei den Senioren an den Start gehen und auch die Spitze attackieren.

Nach vier von fünf Rennwochenenden war der junge Lüdenscheider mit seinem Kart aus dem Hagener Beule-Team sehr selbstbewusst zum Finale nach Bayern gereist: „Wir haben immer gezeigt, dass wir schnell sind. Ich muss hier nur solide punkten“, formulierte er am Wochenende angesichts von 40 Zählern Vorsprung optimistisch. Da freilich ahnte er noch nicht, dass er das satte Polster noch dringend benötigen würde.

Denn auf der Strecke lief’s diesmal alles andere als nach Wunsch: Tim Becker fand an den beiden Renntagen nicht zum gewohnten Rhythmus, haderte zudem diesmal mit der Motorleistung, analysierte bereits am Samstag: „Ich kann nicht wie gewohnt attackieren, wir haben aber noch keinen Fehler gefunden“, ärgerte er sich etwas über fehlende Speed. Dennoch – in das erste Rennen ging Tim nach der Qualifikation als Zehnter und hielt sich auch im breiten Führungspulk, konnte die unmittelbar vor ihm Plazierten aber nicht entscheidend attackieren. Im Ziel stand Rang zehn mit 7,38 Sekunden Rückstand zu Buche, nur um Hundertstel vom Neunten getrennt, der zum vorzeitigen Titelgewinn gereicht hätte.

Nun fehlte also letztlich nur noch ein Punkt am Gesamtsieg der Klasse X30 Junior, den sich der Neuntklässler des Bergstadt-Gymnasiums auf keinen Fall mehr entgehen lassen wollte. Entsprechend motiviert und entschlossen nahm Tim Becker auch den letzten Saisonlauf in Angriff. Er ließ sich selbst durch eine Drei-Sekunden-Strafe nicht mehr vom Kurs abbringen, sondern pilotierte das rund 28 PS leistende LH-Kart auf den zwölften Platz, gleichbedeutend mit fünf Zählern, die dem Blondschopf den Gesamtsieg sicherten. „Das ist ein super Erfolg, ich danke vor allem meinem Vater, dem Team und Teamchef Achim Beule für die tolle Unterstützung“, wusste das junge Motorsporttalent, dass der große Coup auf Bundesebene nicht allein seinen fahrerischen Qualitäten zu verdanken war, sondern dass alle Rädchen genau ineinander passen mussten, um den Titel nach Hagen und ins Sauerland zu holen.