Kreisgebiet.

In der „Hitzeschlacht“ vom Nürburgring feiern Burkard Kaiser (Lüdenscheid) und Willi Friedrichs (Schalksmühle) ihren bislang größten Erfolg: Nach vier Stunden Renndistanz fuhren die beiden zusammen mit Andreas Weishaupt (Ulm) auf den dritten Rang in der Klasse und Platz 14 im Gesamtklassement. „Wir sind super-happy, so weit vorn waren wir noch nie“, freute sich das Porsche-Duo.

Bereits im Qualifying sorgt Kaiser für einen Paukenschlag: Nach 8:48,184 Minuten bleiben die Stoppuhren stehen – so schnell war der Lüdenscheider noch nie. „In ein paar Ecken musste ich ungünstig überholen, das hat ein paar Sekunden gekostet. Aber sonst war da nicht mehr viel Luft nach oben“, bilanzierte Kaiser. Von Startplatz 23 aus hatte der Bergstädter das Rennen aufgenommen und nach neun Runden auf Platz zwölf liegend an Friedrichs übergeben. „Es hat Spaß gemacht, es war ein tolles Rennen, trotz der Hitze.“

Nach nur einer Runde kam der Schalksmühler unplanmäßig an die Boxen. „Irgendwas schlägt und klappert. Ich fühlte mich unsicher, bin daher lieber für einen Check reingekommen.“ Ein loser Frontspoiler wurde notdürftig befestigt, zudem die Räder gewechselt. Friedrichs: „Aber richtig gut war das Auto danach immer noch nicht. In den schnellen Ecken fehlte mir auf der Vorderachse Abtrieb.“ Der Schalksmühler rutschte so auf Rang 20 ab, ehe Andreas Weishaupt das Steuer übernahm. Der erhielt in der Folge einen komplett neuen Frontspoiler – jetzt hatte der Porsche GT3-Cup wieder die Aerodynamik, die sich ein Fahrer wünscht. Mit Rundenzeiten von konstant unter neun Minuten blies Weishaupt zur Attacke und wurde schließlich als Gesamt-14. abgewinkt.

Die beiden anderen heimischen Porsche-Teams mussten nach Unfällen dagegen vorzeitig einpacken. Schuld waren jeweils Missverständnisse beim Überrunden von langsamen Serienwagen.

In der fünften Runde erwischte es den Schalksmühler Ingo Vogler in der unteren Mutlinks Kesselchen. „Dort lief ich mit reichlich Überschussgeschwindigkeit auf einen langsameren Teilnehmer auf“, schildert Vogler. „Ich schätze, ich fuhr rund 230 km/h, der andere vielleicht 170 km/h. Das zu überrundende Fahrzeug fuhr links und hatte den linken Blinker gesetzt. Ich setzte zum Überholen auf der rechten Seite an. Doch als ich auf gleicher Höhe bin, kommt es zur Berührung, weil der andere nicht links geblieben ist.“

Vogler krachte rechts heftig in die Leitplanken, der Porsche wurde nachhaltig beschädigt. An ein Weiterfahren war nicht zu denken, im Gegenteil: Als Vorsichtmaßnahme riefen die Sportwarte einen Rettungswagen, der den Piloten mitnahm. Nach einem Check im Medical Center des Fahrerlagers konnte aber Entwarnung gegeben werden: Ingo Vogler ist in Ordnung.

Zwei Runden später und 800 Meter weiter strandete der Radevormwalder race&event-Porsche GT3-Cup in der oberen Mutlinks Kesselchen. „Ich lief auf zwei andere Teilnehmer auf“, schilderte Pilot Thomas Schmid. „Um die beiden zu überholen, musste ich die Ideallinie verlassen. Dort war eine Ölspur, die ich nicht gesehen habe und die von den Sportwarten auch nicht angezeigt wurde. Ich war dann nur noch Passagier und krachte rechts in die Leitplanken. Ich habe noch versucht weiterzufahren, aber der Wasserkühler war beschädigt. Um den Motor zu retten, bin ich dann stehen geblieben.“

Totaler Frust bei Bernd Hömberg: Nach drei Runden streikte am verbesserten Audi TT-S das Getriebe. „Dieses Bauteil ist wirklich die Achillesferse des Fahrzeuges“, ärgerte sich der Plettenberger. Sein zweites Fahrzeug, der seriennahe Audi TT-S, lief dagegen wie ein Uhrwerk und sah auf Platz zwei das Ziel. Allerdings waren es nur zwei Starter in der Klasse.

Nach dem Ende der Sommerpause steht am 24. August mit dem Sechs-Stunden-Rennen das längste Rennen im Rahmen der Langstreckenmeisterschaft auf dem Programm.