Neuenrade.
Der Weg nach oben ist steinig und schwer. Das merkt auch Kartfahrer Justin Krasniqi, der künftig etwas mehr schwitzen muss als bisher für seine Ziele. Der 9-jährige Neuenrader strebt die Südwestfalenmeisterschaft im ADAC-Youngsters-Cup an.
Für den Erfolg will der Nachwuchs-Motorsportler jetzt auch abseits der Strecke härter Arbeiten. „Man hat uns geraten, mit einem Fitnesstrainer zusammen zu arbeiten, um entsprechende Muskeln aufzubauen, die Justin noch fehlen“, erklärt Vater Arsim, Trainer und größter Fan seines Sprösslings.
Physiotherapeut Michael Knuth, der sein Fitnesscenter in der Neuenrader Altstadt betreibt, konnte als Unterstützer gewonnen werden. „Zwei Einheiten pro Woche sollten schon drin sein“, erklärt Knuth, der das Training sponsert und den 9-Jährigen bei den Übungen immer unterstützt. Denn hier ist Vorsicht geboten. „Die Knochen eines kleinen Jungen sind noch nicht so hart, daher dürfen die Gewichte nicht zu schwer sein. Man muss ein gesundes Maß finden“, warnt der Physiotherapeut.
Funktionelles Training für Nacken, Schultern und Arme
Ein Kartfahrer ist auf der Strecke vielfältigen Kräften ausgesetzt. Diesen gilt es mit entsprechenden Muskeln zu trotzen. „Daher ist funktionelles Training angesagt. Nacken, Schultern und Arme müssen trainiert werden, denn besonders die Halswirbelsäule ist den Fliehkräften ausgesetzt“, weiß Knuth, der dem jungen Kartfahrer auch zu einem Herz-Kreislauf-Training rät. „Zusätzlich zu den 40-Minütigen Kräftigungseinheiten sollte auch Ausdauertraining auf dem Plan stehen“, verdeutlicht Knuth.
In der Gesamtwertung des ADAC-Kart-Youngstercup liegt Justin auf Rang zwei hinter Niklas Block vom MSC Bergstadt Rüthen. Beim vorletzten Lauf der Serie in Hagen lief es allerdings nicht optimal für den Neuenrader. Das erste freie Training ließ sich noch ganz gut an. „Bis auf den Reifendruck und das Wetter passte alles“, erklärte Vater Arsim Krasniqi, der seinen Sohn mit einigen Korrekturen zum zweiten freien Training auf die Strecke schickte – mit dem Ergebnis vielversprechender Runden.
Die Übersetzung zu lang eingestellt
Die gute Abstimmung wurde auch mit ins erste von zwei Rennen genommen. Doch dann verzockte sich Arsim. „Ich hab die Übersetzung geändert, damit Justin vorne noch agiler mitmischen konnte. Dabei hab ich sie zu lang eingestellt“, bedauert er. Justin stand am Start und kam kaum von der Stelle. Erst, als er auf Touren war, konnte der ehrgeizige Kart-Youngster die Spitze angreifen. Der ehrgeizige Kart-Youngster – und tat das auch. Der Sieg war zwar weg, doch Justin machte noch das Beste aus dem Malheur und kämpfte sich mit einer Gesamtzeit von 14:47,567 Minuten vor auf Rang fünf. In der Tageswertung landete er hinter dem Gesamtführenden, Niklas Block, und Marc Bauerfeind auf Platz drei. Block führt vor dem Saisonfinale am 3. und 4. November, ebenfalls in Hagen, uneinholbar.
In seiner Auftaktsaison hat Justin Krasniqi die Vizemeisterschaft damit sicher in der Tasche. „Ein super Ergebnis für das erste Jahr“, sind sich Vater und Sohn einig. In der neuen Saison will Justin Krasniqi wieder angreifen – und zwar ganz oben. . .