Lüdenscheid.
2010 war er schon einmal ganz oben. Damals fuhr der junge Lüdenscheider Kartpilot Tim Becker in der „Formel light“ der vornehmlich nordrhein-westfälischen Konkurrenz förmlich um die Ohren. Jetzt schickt er sich wieder an, zu motorsportlichen Sternen zu greifen, und zwar bundesweit: Der inzwischen 14-jährige Bergstädter führt nach drei von fünf Veranstaltungen die „ADAC Kart Masters 2013“ in der Klasse „X 30 Challenge Junioren“ an.
„Hinter der Deutschen Kart-Meisterschaft praktisch die zweite Liga der Kartfahrer“, untermauert Vater Michael Becker die Qualität der Rennklasse voller Stolz. Nachdem Tim Becker nach seinem Erfolgsjahr 2010 in die „X 30 Junior“ gewechselt war, musste er sich mit zum Teil erfahrenerer Konkurrenz auseinandersetzen, fuhr dennoch keineswegs hinterher. „Die Plätze fünf und sieben auf Bundesebene können sich sicher auch sehen lassen“, hatte Michael Becker keinen Leistungsknick beobachtet.
In der dritten X 30-Saison aber steht Tim, der als Ausgleichssport zum Kart fahren noch Handball spielt, vor dem ganz großen Durchbruch mit dem LH-Kart des Hagener Beule-Teams.
Zum Saisoneinstand lief’s auf dem Flugplatzkurs in Hahn freilich noch nicht optimal. Zwar kämpfte sich Tim vielversprechend durch Qualifikation sowie Heats und raste im ersten Rennen auf Rang drei, der ihm 16 Meisterschaftspunkte bescherte, aber das zweite Rennen war alles andere als optimal: Rang 24 und eine Nullnummer standen unterm Strich zu Buche. Die weckte aber keinen Frist, sondern allenfalls Motivation für die kommenden Rennen: Und auf der Rennstrecke von Oschersleben schlug der Achtklässler des Bergstadt-Gymnasiums dann erstmals in dieser Saison richtig zu: In den mit 198 Startern prall gefüllten sechs Klassen qualifizierte sich Tim über Zeittraining und Vorläufe auf noch trockener Piste als Zweiter für das erste Rennen, lieferte sich dort rundenlang ein höchst spannendes Duell mit Marcel Preuß (Rockenberg), das durch einen Rennabbruch wegen eines Unfalls im Mittelfeld ein jähes Ende erfuhr: Tim wurde als Zweiter gewertet, feierte aber im folgenden zweiten Oschersleben-Lauf einen unangefochtenen Start-Ziel-Sieg und sammelte erstmals 25 Rennpunkte.
Denen ließ er auf dem 28 PS-Kart dann im bayrischen Ampfing noch gleich einen Doppelsieg folgen, der ihn mit nunmehr 111 Punkten vor der Sommerpause an die Spitze der Masters-Wertung katapultierte und vor den abschließenden Rennen in Kerpen ((24./25. August) und Wackersdorf (21./22. September) zum Favoriten auf den Meistertitel macht.