Altena.

Es kommen herrliche Erinnerungen hoch an Kindertage mit Lucky Luke, Asterix und Tim und Struppi: „Das habe ich mir früher bestimmt sechs Mal ausgeliehen“, sagt Larissa Leienbach zu Rabea Balkenhol. Donnerstag war seit Grundschultagen traditionell Büchereitag.

Jetzt ist der große Ausverkauf angelaufen, um Platz für das Büro der Arbeiterwohlfahrt zu schaffen. Maria Schneider ordnet die letzten Kisten an. Ihr dritter Tag als Mitarbeiterin im Bundesfreiwilligendienst beginnt mit einem Großprojekt. Kurz nach Eröffnung des Sonderverkaufs ist die Bücherei gut gefüllt und mancher sentimentaler Seufzer ist im Erdgeschoss zu vernehmen. Die Klassiker, einst ordentlich in Reih und Glied im Regal, alphabetisch und thematisch sortiert, beenden ihren Aufenthalt in der Stadtbücherei in Bananenkisten. „Eigentlich eine Schande!“, schimpft Ingeborg Becker. „Bücher dürften eigentlich nicht verramscht werden.“

Schnäppchen sind rasch vergriffen

An der Trennung geht jedoch kein Weg vorbei: „Wir sind froh, wenn durch den Verkauf schnell Platz geschaffen werden kann und vielleicht noch einen kleine Spende für die Bücherei dabei raus kommt“, erklärt Maria Schneider. Der Kunde zahlt, was ihm die Medien wert sind - das Prinzip kennen viele schon vom Bücherflohmarkt im Keller, wo sonst gespendete Bücher, CDs, DVDs und Hörspielkassetten zum kleinen Preis den Besitzer wechseln. Das Ordnungsprinzip allerdings fehlt in diesen Tagen: Der Kunde muss selbst stöbern.

Entsprechend viel Zeit nehmen sich die Schnäppchenjäger. Sie finden Lieblingsbücher von früher wieder, Bildbände, die es schon lange nicht mehr im Buchhandel gibt und außergewöhnliche Geschenke für Bekannte mit besonderen Interessensgebieten. Die besonderen Schnäppchen sind natürlich rasch vergriffen, weshalb sich Literaturfreunde sputen sollten mit ihrem Einkauf.