Altena. . Die Stadtbücherei Altena muss nach den Worten von Irmgard Harmann-Schütz „auf ein neues Gleis gestellt werden“. Die Fachfrau der Bezirksregierung Arnsberg, die sich speziell um die Förderung und Neukonzeptionierung von Büchereien im ländlichen Raum kümmert, hält einen „Umbau für längst überfällig“.

Bücherei-Fachfrau Irmgard Harmann-Schütz hält die Einführung eines modernisiertes Konzepts für überfällig. Das machte sie am Dienstag vor dem Ausschuss für Schule, Sport und Kultur mehr als deutlich.

Die Fachfrau rät zu neuen inhaltlichen und organisatorischen Schwerpunkten. Die jetzt vorhandenen etwa 50 000 Medien sollten drastisch ausgedünnt werden. „Besser weniger, aber aktuell.“ Als Beispiel nannte sie den Sektor Sachbücher, wo diese Entwicklung bereits vor Jahren eingesetzt habe. Es sei ein Gebot der Stunde, nicht vermehrt in neue Print- sondern zum Beispiel in Lizenzen für Datenbanken zu investieren (On-Leihe).

Der Kunde im Fokus

In die neuen Medientechniken (Internet-Recherche, On-Leihe, digitale Angebote) sollte sich das Bücherei-Team sehr intensiv einarbeiten. Die Stadt müsse die Bibliothek zudem sächlich erheblich aufrüsten und in moderne Technik investieren. „Für einen Internetzugang kann heute niemand mehr ernsthaft Gebühren verlangen.“

Dass Altena mit anderen Büchereien kooperieren und Verbünde eingehen solle, verstehe sich von selbst. „Das befruchtet die Arbeit durch gegenseitige, neue Ideen.“ Heute stünden in einer Bücherei weniger die Medien als vielmehr der Kunde im Fokus. Nach dem Vorbild von Dänemark und Norwegen, die Deutschland Jahre voraus seien, solle eine „Bibliothek ein Problemlöser werden“.

Vorbilder aus Skandinavien

Auch eine Bücherei ohne Personal brachte sie ins Gespräch. In Zeiten, in denen Nutzer ohne Beratung auskommen, mache es Technik in Nordeuropa möglich, dass Büchereien auch von Berufstätigen genutzt werden können, die sonst aus Zeitgründen keine Chance dazu haben.

Die anstehende Bibliotheks-Renovierung, Raumumgestaltung, neue Möbel und PC-Investitionen könnten etwa 25 000 Euro kosten. Das Land NRW würde davon im günstigsten Fall 80 Prozent fördernd übernehmen.