Lüdenscheid.

Vom Schützling im SOS-Kinderdorf zum Uni-Dozenten in England – die Biographie von Eric Baumgartner hat durchaus etwas Märchenhaftes. Doch obwohl Baumgartner inzwischen im britischen Durham japanische Beschäftigte in Englisch unterrichtet, hat er sein altes Zuhause nicht vergessen – eben jenes SOS-Kinderdorf an der Claudiusstraße, wo er vor mehr als 20 Jahren lebte.

So geht es auf die Initiative von Baumgartner zurück, dass mittlerweile die Bewohner des Kinderdorfs die Chance auf einen Aufenthalt im Nordosten Englands haben, da, wo Durham mit seiner historischen Kulisse liegt. Erst im Sommer war noch eine Gruppe Jugendlicher aus dem SOS-Kinderdorf dort. Für die Herbstferien ist ebenfalls eine Fahrt auf die britische Insel geplant.

Erweiterung des kulturellen Horizonts

Die Ziele der Tour-Offerte liegen auf der Hand. Neben dem Trainieren der englischen Sprache geht es um die Erfahrung eines Auslandsaufenthalts, um die Stärkung des Selbstbewusstseins und um die Erweiterung des eigenen kulturellen Horizonts, wie Kinderdorf-Leiterin Gabi Polle und ihre Kollegin Ute Friedrich unisono erklären. Und natürlich sollen die Mädchen und Jungen auch ein paar schöne Tage erleben.

Klar, dass das Reise-Angebot für die Kinder finanziert werden muss. An dieser Stelle kommt der Rotary-Club ins Spiel, der traditionell als Förderer des SOS-Kinderdorfs in Erscheinung tritt. Und auch das England-Projekt wird von dem Service-Club unterstützt. So haben die Rotarier jetzt einen Betrag in Höhe 5890 Euro zur Finanzierung der Durham-Aufenthalte gespendet. Das Gros des Geldes hatte der Rotary-Club Lüdenscheid bei einem Gala-Abend mit Helmut Kutin im Mercure-Hotel gesammelt. Kutin war lange Präsident der internationalen SOS-Kinderdörfer. Die Rotarier Christoph von Wrede, Professor Jan Galle und Gerhard Meier übergaben die Spende jetzt im Kinderdorf Sauerland.