Lüdenscheid.

Rund 40.000 Euro an Spenden sind bisher für die zweite Hilfsaktion des Diakonischen Werkes und des Evangelischen Kirchenkreises Lüdenscheid-Plettenberg für Flüchtlinge aus dem bürgerkriegsgeschüttelten Syrien in Jordanien eingegangen. 40.000 Euro, die direkt Flüchtlingen zu Gute kommen sollen, die außerhalb der großen Flüchtlingslager in privaten Unterkünften (Keller, Garagen, Abstellräumen) leben.

Dafür will der Lüdenscheider Michael Wirth gemeinsam mit arabischen Freunden sorgen. Am Sonntag steigt der Leiter des Fachbereichs Migration des Diakonischen Werkes in Lüdenscheid um 14.05 Uhr in Frankfurt ins Flugzeug nach Amman. Dort erwartet ihn der aus Syrien stammende Mahmoud Zaid, der schon bei der ersten erfolgreichen Hilfsaktion aus Lüdenscheid und Umgebung mit dabei war. Zaid weilt bereits eine Woche in Jordanien, wo er ein Konto eingerichtet hat, auf welches das gespendete Geld transferiert wird. „Ohne jeglichen Abzug, die Verwaltungskosten übernimmt der Kirchenkreis“, erklärte Superintendent Klaus Majoress. „Wir garantieren, dass jeder gespendete Euro komplett den Flüchtlingen zugute kommt“, ergänzte Hans-Jürgen Vormschlag, Geschäftsführer des Diakonischen Werkes Lüdenscheid-Plettenberg.

Wirth und Zaid wohnen in einem Hotel in Irbit, einer Regionalprovinzhauptstadt im Nordwesten Jordaniens, etwa 50 Kilometer von der syrischen Grenze entfernt. „Dank der sehr guten Kontakte zu arabischen Freunden ist gewährleistet, dass wir mit unserer Hilfe in einem Netzwerk kleiner Hilfsorganisationen nicht registrierte Flüchtlinge erreichen, deren Lebensumstände dramatisch sind“, sagte Wirth. Er weiß das von seiner ersten Reise, die in einem erschütternden Bericht dokumentiert ist.

Örtlicher Handel soll gestärkt werden

Bei der zweiten Hilfsaktion sollen mit dem Geld vor Ort bei jordanischen Händlern Lebensmittel und andere wichtige Dinge für den täglichen Bedarf gekauft und an die Flüchtlinge („zu 70 Prozent Frauen und Kinder“) verteilt werden. „Damit wollen wir auch den örtlichen Handel stärken und die Infrastruktur stärken, denn durch die hohe Zahl an Flüchtlingen ist die Situation auch für die Jordanier äußerst schwierig“, sagte Wirth. Auch Mietbeihilfen für die Flüchtlinge könnten dazu beitragen, das Elend zu lindern.

Die Spendenaktion läuft auch während der Reise von Wirth und Zaid weiter. „Alle jetzt noch eingehenden Gelder werden auf das Konto in Jordanien transferiert“, sagte Majoress.

Spenden für die zweite Hilfsaktion werden erbeten auf das Kto. 562 des Ev. Kirchenkreises Lüdenscheid-Plettenberg, Stichwort Syrien-Hilfe, Sparkasse Lüdenscheid BLZ 458 500 05.