Nachrodt-Wiblingwerde.

Nicht alles läuft rund zwischen der Pfarrei St. Josef Nachrodt und der Kirchengemeinde St. Matthäus Altena. Dies wurde am Sonntag bei der Gemeindeversammlung im Katholischen Vereinshaus deutlich.

„Pfarrer Schmalenbach holt sich nicht die Hilfe seiner Kirchenvorstände“, kritisierte Gemeinderatsmitglied und Moderator Johannes Fischer die derzeitige Situation. Und mit Blick auf die geplante Streichung der Bürostunden wurde er deutlich: „Es gibt eine Tendenz, dass alle Macht in Altena zusammengeführt wird.“ Die Bedeutung des Kirchenvorstands nehme dabei immer mehr ab. Dabei verfügten die Kirchenvorstände über sehr viel Kompetenz in Sachfragen, die besser genützt werden müsse, erklärte Fischer.

Dennoch warb das Gemeinderatsmitglied um Kandidaten für dieses Amt, die bereit sind, sich im Gemeindeleben zu engagieren. Gerade dabei gebe es noch Gestaltungsspielräume. „Wenn wir diese Dinge nicht selber organisieren, macht es keiner“, mahnte Johannes Fischer. Er selbst, Tanja Hartwig, Rosi Kayser, Birgitta Knoop und Dietmar Lamberti stehen derzeit auf der Kandidatenliste für die Wahl am 10. November. Die Gemeinde hofft auf zwölf Kandidaten, von denen bis zu acht den Gemeinderat bilden werden.

Pfarrei legt Widerspruch gegen Bistum ein

Einstimmig verabschiedeten die etwa 30 anwesenden Gemeindemitglieder eine Erklärung zur geplanten Streichung der Pfarrbürostunden von Lucia Klinkhammer. „Es ist der Wille der Gemeinde, dass die Bürozeiten erhalten bleiben“, lautete der Tenor dieser Erklärung. Kirchenvorstand Klaus-Dieter Jacobsen erklärte die Finanzierung dieser Stelle, die aus dem Nachrodter Friedhofsetat bezahlt werde. Dort werde gut gewirtschaftet, hieß es: „Das ist der einzige Friedhof weit und breit, der Überschüsse macht und über Rücklagen verfügt.“ Klaus-Dieter Jacobsen berichtete auch von den geplanten Aufräum- und Sanierungsarbeiten auf dem Friedhof.

Eine freudige Nachricht gab es hinsichtlich der Orgel in der St. Josef-Kirche: Genau 21.162,96 Euro kostete die Instandsetzung des Spieltisches der Orgel. Dadurch ist die Spielbarkeit des Instrumentes vorerst gesichert. Stattliche 6890 Euro dieser Summe kamen durch Einzel- und Türspenden in der Gemeinde zusammen. Türkollekten sollen auch dazu beitragen, dass die noch benötigten 20.000 Euro für die weitere Sanierung der Orgel zusammenkommen. Eine beträchtliche Teilsumme stünde der Pfarrei St. Josef zur Verfügung, wenn diese entgegennehmen dürfte, was ihr verstorbener langjähriger Pfarrer Heinz Skiba ihr zugedacht hat. Das Bistum Essen hatte der Pfarrei untersagt, das Erbe anzunehmen, bevor es den Fall geprüft habe. Letztlich verfügte das Bistum, dass das Geld in den Haushalt der Gesamtgemeinde St. Matthäus fließen müsse. Mit Blick auf den letzten Willen von Heinz Skiba und auf die weiterhin sanierungsbedürftige Orgel hat die Pfarrei St. Josef den Kirchenvorstand beauftragt, gegen diese Entscheidung Widerspruch einzulegen.