Nachrodt-Wiblingwerde.

Wenn jetzt alles glatt läuft, könnte die Evangelische Kirchengemeinde Nachrodt-Obstfeld schon am Jahresende wieder über eigene Gemeinderäume verfügen. Die Auftragsvergabe für den Bau des neuen Gemeindehauses steht unmittelbar bevor.

Im vergangenen Jahr hatte die Kirchengemeinde ihre Immobilie an der Schillerstraße verkauft. Das bisherige Gemeindehaus war einfach zu groß geworden für die schrumpfende Gemeinde, der die dafür aufzubringenden Kosten über den Kopf zu wachsen drohten. Nun soll mit dem Geld aus diesem Verkauf, aber auch aus Rücklagen und mit einem Zuschuss der Landeskirche ein neues Gemeindehaus gebaut werden, das den Ansprüchen der Kirchengemeinde und ihrer verschiedenen Gruppen Rechnung trägt. Neben dem Pfarrhaus an der Kirchstraße soll ein etwa 140 Quadratmeter großer eingeschossiger Neubau entstehen. In der Bausumme von rund 300.000 Euro ist aber auch ein Umbau des Pfarrhauses enthalten. Dessen Erdgeschoss soll so umgestaltet werden, dass dort auf etwa 120 Quadratmetern Platz für das Gemeindebüro, für einen Gruppenraum, für Toiletten und einen Abstellraum entsteht. Der kleine Pfarrhaus-Anbau im Erdgeschoss soll abgerissen werden.

Neubau wird ebenerdig und behindertengerecht

Der Neubau wird mit kleinem Abstand zum Pfarrhaus errichtet. „Darauf hat die Denkmalbehörde bestanden“, erläuterte Baukirchmeister Jochem Demmer diese Besonderheit. Das vor etwas mehr als 100 Jahren errichtete Pfarrhaus steht nämlich unter Denkmalschutz. Deshalb werde, so Demmer weiter, auch die Fassade des Neubaus in enger Abstimmung mit der Denkmalbehörde gestaltet. „Wahrscheinlich werden Platten in Steinoptik angebracht“, so Demmer.

Der ebenerdige und behindertengerecht ausgeführte Neubau soll zukünftig Platz bieten für einen gut 70 Quadratmeter großen Pfarrsaal, indem größere Veranstaltungen der Gemeinde und ihrer jeweiligen Gruppen stattfinden können. Er ist so bemessen, dass hier etwa 70 Personen Platz finden können. „Wir haben allenfalls beim Neujahrsempfang mehr Besucher da, deshalb wäre ein größerer Raum wahrscheinlich überdimensioniert“, erläuterte Demmer. Daneben wird eine 21 Quadratmeter große Küche eingerichtet, in der demnächst beispielsweise wieder die Frauen der „Nachrodter Mahlzeit“ ihre monatlichen Menüs zubereiten können. Den restlichen Raum wird ein Foyer einnehmen.

Rohbau dürfte nach einer Woche stehen

„Wir werden versuchen, schon über die Gebäudestruktur viel Licht in die neuen Räume zu bekommen“, gab Jochem Demmer weitere Einblicke in die geplante Architektur des neuen Gemeindehauses. Großzügig bemessene Fensterflächen, die bis auf den Boden reichen, sollen ein Markenzeichen des neuen Gemeindetreffpunktes sein.

Der gesamte Neubau soll in Holzständerbauweise errichtet werden, weshalb Demmer auch davon ausgeht, dass zwischen Baubeginn und Einweihung nicht sehr viel Zeit vergehen wird. „Der Rohbau dürfte soll nach einer Woche stehen“, rechnet er mit einem schnellen Baufortschritt. Allerdings hat auch die Planung schon mehr Zeit verschlungen als gedacht. „Es waren viele Hindernissen zu überwinden. Jetzt wird es langsam Zeit, dass es losgeht“, kann Demmer den ersten Spatenstich kaum noch erwarten.