Lüdenscheid.

SPD-Wahlkampfmanager Fabian Ferber erkannte auf „grobes Foulspiel“ der heimischen CDU: Überwiegend geschlossen präsentierte sich an den Stadtfesttagen der Stand der Union. Statt den Festbesuchern etwas fürs leibliche Wohl zu kredenzen, ließ die Union auf dem heruntergeklappten Vordach ihres Standes zumeist das Konterfei ihres Bundestags-Kandidaten Dr. Matthias Heider sehen. Ferber sieht damit eine entsprechende Vorgabe des Geschichts- und Heimatvereins als Veranstalter schlicht ignoriert.

Die Maßgabe sah laut Ferber vor, dass die politischen Parteien zwar mit ihren Ständen präsent sein durften, reine Wahlwerbung auf dem Fest aber unterbleiben sollte. Während alle anderen Parteien ihre Stände durchweg geöffnet hielten, um den Besuchern etwas fürs leibliche Wohl zu kredenzen, sei der CDU-Stand nur kurzzeitig besetzt gewesen. Die Gesamtdauer schätzt Ferber auf drei bis vier Stunden – an beiden Tagen zusammen. Die übrige Zeit habe dann ein überlebensgroßes Heider-Foto samt Schriftzug die Passanten angestrahlt. SPD und FDP hätten dagegen für die Dauer des Stadtfestes alles weggepackt, bis auf ihre Schirme und die Tafeln für Getränkepreise.

Angemeldet war allein die Junge Union

Für Schließungszeiten von Parteiständen hätten Wahlplakate und -aussagen abgedeckt werden sollen, erinnert sich der SPD-Wahlkampfmanager. Über den Unionsstand hätten sich denn auch mehrere Stadtfest-Besucher beschwert: „Viele empfanden es als dreist, dass die CDU durch schieres Nichterscheinen kostenlose Wahlwerbung am denkbar besten Platz und mitten zwischen den Ständen ehrenamtlicher Vereinsmitglieder betrieb.“ Laut der Teilnehmerliste hatte sich die CDU-Ortsunion nicht selbst als Stadtfest-Aussteller eintragen lassen – angemeldet war allein die Junge Union.

Ferber kritisiert indes weiter, dass dies sei nicht der erste Verstoß der Union gegen Wahlkampf-Absprachen gewesen sei. So hätten die örtlichen Spitzenkandidaten für den Wahlkampf vereinbart, ihre Mitbewerber grundsätzlich über Einladungen etwa an Schulen zu informieren. Auch dies habe Matthias Heider unterlassen, als er kürzlich allein am Eugen-Schmalenbach-Berufskolleg erschien. Ebenfalls absprachewidrig sei der Aufbau eines Großplakates auf dem Schützenplatz Loh gewesen. Diese sogenannten Wesselmann-Tafeln sollten in Lüdenscheid gar nicht auftauchen, erklärte Ferber.

Angesichts dieser aktuellen Vorkommnisse werde die Lüdenscheider SPD mit Blick auf den heraufziehenden Wahlkampf zu den Kommunalwahlen am 25. Mai 2014 überlegen müssen, ob sie mit der CDU dann überhaupt noch Absprachen für einen fairen Wahlkampf treffen soll.