Herscheid.

Ist der demografische Wandel ein Fluch oder ein Segen? Darüber herrschten im Hubertushof unterschiedliche Meinungen.

Die SPD hatte zum Diskussionsabend eingeladen. Daran nahmen auch Bürgermeister Uwe Schmalenbach und die Bundestagsabgeordnete Petra Crone teil. "Für mich ist es wichtig, dass Herscheid ein Ort für alle Generationen bleibt", eröffnete Schmalenbach die Runde. Daher müsse man bereits jetzt die Voraussetzungen dafür schaffen, dass sich die Bürger auch in Zukunft vor Ort wohlfühlen. Zentrale Themenfelder seien dabei Wohnen und Leben im Alter, aber auch die Familienfreundlichkeit, Infrastrukturplanung und das Zusammenleben der Generationen.

Das Gemeindeentwicklungskonzept, welches im letzten Jahr beschlossen wurde, soll dabei ein Eckpfeiler sein. Schmalenbach erinnerte an die von allen Seiten mit Euphorie vorangebrachten Planungen. Es sei jedoch traurig, dass die erhoffte Finanzierung einzelner Projekte bislang nicht realisierbar sei: "Die Mittel stehen nicht zur Verfügung, wir hängen in der Warteschlange."

Crone will sich für finanzielle Hilfe starkmachen

Mit diesen Worten richtete er sich in erster Linie an Petra Crone. Die heimische Bundestagsabgeordnete möchte sich in Berlin dafür starkmachen, dass die Kommunen finanziell besser ausgestattet werden: "Auch Gemeinden, die schrumpfen, brauchen mehr Geld." Die Pflege der Infrastruktur (Straße, Kanäle) bleibe schließlich trotz sinkender Bevölkerungszahlen bestehen.

Ein besonderes Anliegen ist der Politikerin der "Arbeitskreis Demografie", den sie in ihrer Heimatstadt Kierspe auf den Weg gebracht hat. Unter dem Motto "Lebenslanges Lernen" wird dabei der Austausch vieler Partner angestrebt. Ziel sei es nicht, das "Rad neu zu erfinden. Wir wollen Ideen vorstellen, die vielleicht von anderen Teilnehmern übernommen werden können", erklärte Petra Crone. Sie verband diese Vorstellung mit dem Wunsch, dass sich auch Herscheid dem Netzwerk anschließen soll. (dg)