Plettenberg.

Eine herrliche Landschaft und viele und gute Arbeitsplätze reichen offenbar nicht aus, um gut qualifizierte Jugendliche in Südwestfalen zu halten. Doch woran mangelt es? Diese Frage stellten sich am Dienstagabend auch Johannes Vogel (MdB, FDP) und die heimischen FDP-Mitglieder.

Die Zahlen des demografischen Wandels sprechen Bände: In den kommenden Jahren wird die Einwohnerzahl in Plettenberg auf rund 25.000 Menschen sinken. Viele von denen, die wegziehen, sind Jugendliche, die ihr Glück unter anderem in den Großstädten des Ruhrgebietes und des Rheinlandes suchen.

Doch warum ist das so? "Wir Politiker haben es nicht geschafft, das Sauerland für Jugendliche interessanter zu gestalten", erklärte FDP-Fraktionsvorsitzender Carsten Hellwig. Dabei sei Südwestfalen die drittstärkste Wirtschaftsregion in der Bundesrepublik. Und auch sonst "haben wir doch alles, was man braucht", sagte FDP-Ortsvorsitzender Michael Schulte.

Hervorragende Lebensqualität und tolle Unternehmen

Unternehmen, die Verwaltung und die Politik müssten laut Schulte noch enger zusammenarbeiten, um die Marke >Südwestfalen< noch stärker zu positionieren. "Doch es braucht mehr, als nur Angebote für Jugendliche", schränkte Schulte ein.

Johannes Vogel, mit 31 Jahren auch eher ein Vertreter der jüngeren Generation von Politikern, stimmte seinen Vorrednern zu, sagte aber auch: "Wir müssen auch ehrlich sein. Südwestfalen wird nie das anbieten können, was Großstädte gerade für junge Leute bereit halten."

Daher sei es seiner Ansicht nach viel wichtiger, Jugendliche, die genug vom Leben in der Großstadt haben, wieder zurück nach Südwestfalen zu locken. "Das Material ist da: Die Region bietet eine hervorragende Lebensqualität und tolle Unternehmen", sagte Vogel, der jedoch offensichtlich auch nicht das Mittel parat hatte, um der Abwanderung der Jugend aus Südwestfalen entgegen zu wirken. (cc)