Halver.

Ein Thema, das bereits im Umwelt- und Abfallausschuss die Gemüter erhitzte, sorgte auch gestern im Rat für kontroverse Diskussionen. Dabei ging es zum Großteil allerdings nicht etwa um ein Für oder Wider für Einzelverfahren oder Vorrangzonen – was den Rat lange beschäftigte, war die künftige Form der Beratungen.

Nachdem der Fachausschuss keinen Beschluss aufgrund des von „ökoplan“ erstellten Gutachtens fassen wollte, griff Gerd Clever (Grüne) diese vorsichtige Position auf und schlug die Bildung einer Arbeitsgruppe vor. Darin sollte das Thema Windenergie im Detail und vor allem flexibel erarbeitet werden. Was durchaus nötig sei, wie Grünen-Fraktionsvorsitzender Karl-Friedrich Osenberg erklärte. Denn der Blick auf andere Kommunen zeige, dass auswärtige Investoren reservierte Flächen zu erhöhten Pachtpreisen erstehen, um sie hinterher brach liegen lassen und nur als mögliche Standorte nutzen. Und so sprach sich die Grünen-Fraktion gestern auch klar für die Bevorzung so genannter Bürgerwindräder aus, die den Standort wertschöpfend nutzen und nicht als reine Spekulationsobjekte behandeln.

Bau-Fachbereichsleiter kann sich Einzelverfahren vorstellen

Unterstützt wurde seine Fraktion in der Folge von SPD und UWG, die sich ebenfalls einen Arbeitskreis wünschten – anders als die CDU, die den Rückgriff auf die Experten des Umwelt- und Abfallausschusses für ausreichend hielt. „Wir sollten uns da nicht verzetteln“, forderte Peter Starke, Fraktionsvorsitzender der Christdemokraten in Halver, der sich aber letztlich auch mit einer weiteren Forderung nicht durchsetzen konnte: Er sprach sich für eine Besetzung der Arbeitsgruppe aus, die den Machtverhältnissen im Rat entspricht. Da dieses Gremium jedoch keine Entscheidungsgewalt hat, sprach sich der Rest der Ratsfraktionen gegen eine solche Regelung aus. Vielmehr blieb die Forderung Michael Broschs (SPD) im Raum stehen, der pro Fraktion einen Vertreter vorgeschlagen hatte.

Daran wird deutlich: Um die Sache selbst ging es gestern nur am Rande. Bau-Fachbereichsleiter Franz Helmut Engel betonte jedoch, dass er sich durchaus Einzelverfahren zur Genehmigung von Windkraftanlagen vorstellen könne – etwa, um den privaten Investoren bei Halverscheid die Möglichkeit zu geben, ihre Anlage zu errichten.