Dorsten. . Ein Tag bei der Feuerwehr, für acht Stunden ist WAZ-Redakteur Christoph Winkel Berufsfeuerwehrmann in Dorsten. Mit Jacke, Handschuhen und natürlich der Lizenz zum Stangenrutschen. Schließlich erarbeite ich gerade eineSerie über die Dorstener Feuerwehr.Und ich möchte wissen, worüber ich schreibe.
Ein Tag bei der Feuerwehr. Zugegeben, kein ganzer Tag. 24 Stunden – das ist mir definitiv zu lange. Aber zumindest für acht Stunden bin ich am Freitag, den 17. Mai, mitten im Geschehen. Ich bin Feuerwehrmann bei der Berufsfeuerwehr in Dorsten. Schließlich erarbeite ich gerade eine Serie über die Dorstener Feuerwehr mit ihren vielen Facetten. Und ich möchte natürlich genau wissen, worüber ich schreibe.
Für den Fall der Fälle bekomme ich sogar meine eigene Ausrüstung. Zumindest Jacke und Handschuh. Ich stehe im offiziellen Dienstplan, auf dem HFW ist für mich ein Platz reserviert. Ich lerne vor Dienstbeginn sogar das Rutschen an der Stange. Für den Fall der Fälle. Ganz wichtig. „Wenn du die Treppe nimmst, sind die Jungs schon lange vom Hof“, lässt Pressesprecher Markus Terwellen wissen. Nach zwei, drei eher zögerlichen Versuchen läuft es zumindest an der Stange dann schon ganz gut. Und auch später . . .
8 Uhr: Dienstbeginn: Meine Schicht: Die Wachabteilung II der Berufsfeuerwehr Dorsten. Wachabteilungsleiter Norbert Böge erklärt mir als erstes, dass sich Feuerwehrleute duzen. Norbert – Christoph, alles klar. Es kann los gehen.
8.05 Uhr: Die Frühbesprechung findet im Konferenzraum statt. Auch der stellvertretende Wachleiter Franz-Josef Potthast und Ausbildungsleiter Berthold Westhoff sind dabei. Die Bilanz: Keine nennenswerten Einsätze am vergangenen Tag. Es folgt noch ein Ausblick auf das lange Wochenende.
8.50 Uhr: Norbert Böge ruft seine Wachabteilung zur Besprechung in die Fahrzeughalle. Er legt die Besetzung der Fahrzeuge fest und schildert den Tagesablauf. Freitag ist Putztag, die Fahrzeughalle muss gereinigt werden.
9 Uhr: Frühstück: Feuerwehrleute haben großen Hunger, besitzen entsprechend üppige Aufschnittboxen und essen zu meiner Verwunderung viel Gesundes
9.30 Uhr: Die Quickausbildung: Nach der zweiten Tasse Kaffee geht’s auf den Hof. Jede Wachabteilung übt nach dem Frühstück eine gute halbe Stunde für den Ernstfall. Jeder Griff muss sitzen. Heute: Die Sicherung eines verunfallten Autos. Dazu muss der Übungs-Pkw erstmal mit Kran und Hubwagen auf die Seite gehievt werden. Bei der Übung läuft alles nach Plan. Das Auto ist gesichert.
10.30 Uhr: Die Geräteüberprüfung: Bert ist ein junger Kollege, er fährt im Anschluss die Drehleiter aus. 30 Meter in die Höhe. Einen gewaltigen Blick über Dorsten gibt es gratis. „Die Technik überprüfen wir jeden Tag, damit im Einsatz nichts schief läuft“, erklärt er.
11.15 Uhr: Der Rundgang: Es ist elf, als meine Kollegen mit der Reinigung der Fahrzeughalle beginnen. Einige reparieren Autos, ein anderer mäht den Rasen. Auch in der einsatzfreien Zeit ist bei der Feuerwehr viel zu tun. Ich bekomme eine exklusive Führung durch die hochmoderne Wache, spreche mit Norbert über seine Arbeit und die seiner Kollegen.
12.30 Uhr: Das Mittagessen: Ein erster Blick in die Küche. Hier laufen die Vorbereitungen für das Mittagessen auf Hochtouren. Küchendienst haben heute Andre und Alexander. Alexander heißt mit Nachnamen übrigens Koch. Aber das nur mal so am Rande. Auf der Speisekarte stehen Salat als Vorspeise, Schweinebraten, Klöße und Erbsen und Möhren als Hauptgericht. Zum Nachtisch gibt es Schokoladenpudding mit Sahne. Sehr Lecker! Die vier Kollegen vom Rettungsdienst müssen heute in Etappen essen, da sie fast pausenlos zu Einsätzen gerufen werden.
14 Uhr: Der Einsatz: Das Alarmlicht geht erneut an. Die Durchsage: Rettungsdienst, mit Sondersignal, RTW 1, Person mit Fußverletzung am Petrinum - Im Werth. Mit Feuerwehr-Pressesprecher Markus Terwellen folgen wir dem RTW 1 unauffällig. Am Petrinum sehen wir Philipp. Der Oberstufenschüler hat sich beim Sportunterricht am Fuß verletzt, vermutlich ein Bänderriss. Philipp reagiert cool, hebt den Daumen. Vadim und Andre, die beiden Kollegen vom RTW 1, bringen Philipp ins Elisabeth-Krankenhaus.
16 Uhr: Feierabend: Für mich geht es vom Petrinum zurück zur Wache. Ein Glück, die Fahrzeughalle ist schon komplett gereinigt, die Einsatzfahrzeuge werden zurückgefahren. Um kurz vor vier dann die Abschlussbesprechung mit Norbert und der Wachabteilung II. Es war hochspannend und sehr informativ. Obwohl ein Sitzplatz auf dem Hilfeleistungslöschfahrzeug extra für mich reserviert ist, bleibt der Wagen heute in der Wache. Gar nicht schlimm.
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