Dorsten. . Teil zwei unserer Serie „Feuer! Wer?“ Christoph Winkel (Text) und André Elschenbroich (Bild) sind zu Besuch in der neuen Haupt- und Rettungswache der Feuerwehr Dorsten an der Wienbecke. Von A wie Atemschutzlager bis Z wie Zentrale nehmen wir Sie mit auf einen Rundgang.
Die neue Hauptfeuer- und Rettungswache Dorsten ist seit Juni 2010 in Betrieb. 2001 wurde die ersten Pläne für den Neubau geschmiedet, der Spatenstich folgte am 1. Dezember 2008 – ganz bewusst am 1.12. Die neue Wache hat den alten Standort „An der Marienkirche 82“ abgelöst, der längst nicht mehr dem Standard entsprach.
Aktuell sind bei der Dorstener Feuerwehr 74 hauptamtliche Kräfte beschäftigt. 63 von ihnen sind in den drei Wachabteilungen im Drei-Tages-Rhythmus im Einsatz. Die Größe des Grundstücks der neuen Wache an der Wienbecke 12 beträgt 13600 m². Interessant: Die Kräfte der Feuerwehr konnten ihre Vorschläge und Wünsche in die Bauplanungen einbringen. Die Gesamtkosten betragen 11,3 Millionen Euro. Veranschlagt waren 12,6 Millionen Euro.
Pro Jahr werden circa 8000 Rettungsdiensteinsätze gefahren. Hinzu kommen rund 800 Einsätze der Feuerwehr.
Die Rettungswache bietet Platz für zwei Rettungswagen und einen Krankentransportwagen. Aus hygienischen Gründen ist die Rettungswache räumlich von der Feuerwache getrennt. Ein Kfz- und Personaldesinfektionsbereich sind integriert. Die Kräfte des Rettungsdienstes haben zudem ihre eigene Küche, ihren eigenen Sanitärbereich sowie ihre eigenen Sozialräume.
Die Zentrale heißt bei der Dorstener Feuerwehr „Melde- und Führungskopf“. Hier laufen die Einsätze ein, die von der Kreisleitstelle Recklinghausen gemeldet werden. Der zuständige Mitarbeiter (hier Andreas Lage) hat zahlreiche Monitore vor sich und somit einen Überblick über das Rettungsgeschehen im gesamten Stadtgebiet. Bei größeren Einsätzen koordiniert der diensthabende Zentralist die Logistik.
Der Ausbildungshof: Das Herzstück ist der 23 Meter hohe Übungsturm. An jedem Morgen treten die Wachabteilungen zur „Quick-Ausbildung“ an. Jeder Ernstfall, der im Alltag des Feuerwehr- und Rettungsdienstes vorkommen kann, wird simuliert. Dauer: ca. 30 Minuten
Die Fahrzeughalle ist nach modernsten Kriterien konzipiert und bietet Stellplätze für 22 Einsatzfahrzeuge. Wird ein Einsatzfahrzeug angefordert, fährt das Rolltor automatisch hoch. Neben den ständigen Einsatzfahrzeugen, wie das Hilfeleistungslöschfahrzeug (HLF) und das Drehleiterfahrzeug, stehen hier auch Sonderfahrzeuge wie das Wechselladerfahrzeug mit Kran oder der Wagen für die Wasserrettung. Die Rettungskräfte erreichen die Fahrzeughalle über Rutschstangen aus zwei Ebenen.
Atemschutzwerkstatt und Atemschutzlager: „Das Herz der Feuerwehr, quasi die Lebensversicherung der Feuerwehrleute“, wie Feuerwehr-Pressesprecher Markus Terwellen sagt. Hier werden auch die acht freiwilligen Löschzüge der Stadt mit Atemschutz versorgt.
Der Aufenthaltsbereich: Hierzu gehören die Küche, der Pausenraum, der Fernsehraum sowie die Ruheräume (Foto). Morgens, mittags und abends kommen die Einsatzkräfte im Pausenraum zusammen, um gemeinsam zu essen. Die Feuerwehrleute sind Selbstversorger, jede Wachabteilung kocht für sich in der großen Küche der Feuerwehr.
Die Schlauchwäsche: Die neue Kompaktschlauchpflegeanlage erfüllt mehrere Aufgaben gleichzeitig. Je nach Grad der Verschmutzung können bis zu 25 Schläuche pro Stunde gereinigt und getrocknet werden. Das Prüfwasser für die Druckprüfung der Schläuche wird in einem 300 Liter Behälter aufgefangen. Die Feuerwehr Dorsten wäscht und prüft jährlich knapp 1000 Schläuche. Auch die Schläuche der freiwilligen Löschzüge werden gewartet und gereinigt.
Zu Besuch bei der Feuerwehr