Dorsten. . 594 Dorstener setzen im Ernstfall ihr Leben für das Leben anderer aufs Spiel. Wenn der Notruf eingeht, muss jeder Handgriff sitzen. Auf Übungsabenden und Löschzugabenden geht es nicht nur um die Grundtätigkeiten: Löschen - Retten - Bergen - Schützen.
Eines steht fest: Ohne die Freiwillige Feuerwehr wären die hauptamtlichen Kräfte bei größeren Einsätzen machtlos. In Dorsten sind aktuell 376 freiwillige Feuerwehrleute aktiv. Zwölf von ihnen sind Frauen. Hinzu kommen 53 Mitglieder, die bei der Jugendfeuerwehr auf den Dienst vorbereitet werden. Der Ehrenabteilung gehören die Wehrkräfte an, die das 60. Lebensjahr überschritten haben – in Dorsten sind das aktuell 165. Unterm Strich sind das 594 Dorstener, die ehrenamtlich bei der Feuerwehr beschäftigt sind. Konkreter: 594 Dorstener, die im Ernstfall ihr Leben für das Leben anderer aufs Spiel setzen.
Das etwas andere Hobby
Björn Malinowski ist stellvertretender Löschzugführer im Löschzug 6 – Altstadt. Der 35-Jährige beginnt seine Ausbildung schon bei der Jugendfeuerwehr, rückt mit 18 Jahren auf, er ist Feuerwehrmann aus Leidenschaft. Natürlich ist die Feuerwehr auch sein Hobby. Doch wenn der Notruf eingeht, dann ist es eben meistens bitterer Ernst. Dann ist alles anders. Jeder Handgriff muss sitzen, es kann schließlich um Leben und Tod gehen.
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Einen Unterschied zu den hauptamtlich tätigen Feuerwehrleuten gibt es im Einsatz nicht mehr. Malinowski stellt klar: „Ob man freizeitmäßig Fußball spielt, zum Tanzen geht oder eben bei der Feuerwehr aktiv ist, kann man nicht vergleichen.“ Für Malinowski sind daher Teamfähigkeit, Zuverlässigkeit und der Ehrgeiz, Menschen helfen zu wollen, Grundvoraussetzungen, um ein guter freiwilliger Feuerwehrmann zu sein. „Jemanden zu überreden, bringt nichts. Jeder Interessierte ist eingeladen, bei uns vorbeizukommen. Die Löschzugführung bemerkt in der Regel schnell, ob jemand ernsthaftes Interesse hat“, sagt Malinowski.
Schließlich ist auch der finanzielle Aspekt ein relevanter. „Die Löschzugführung muss letztlich entscheiden, ob es sich lohnt, diese Einsatzkraft auf Kosten der Stadt Dorsten ausbilden zu lassen.“ Zur Grundausbildung gehören gleich zu Beginn vier Lehrgänge. „Daher ist auch Zeit ein wichtiger Faktor“, ergänzt Björn Malinowski.
Selbstverständlich gehören auch Spaß und Geselligkeit bei den Freiwilligen dazu. Auf den Übungsabenden oder den Löschzugabenden geht es nicht nur um die Grundtätigkeiten: Löschen - Retten - Bergen - Schützen. „Wir machen Ausflüge, feiern Feste oder nehmen an anderen Veranstaltungen im Stadtgebiet teil“, erklärt Björn Malinowski und fügt an: „Bei der Feuerwehr geht es immer um Kameradschaft, um Gemeinschaftssinn und um Freundschaft.“
Vor allem, wenn der Notruf eingeht.