Halver.
Bürgermeister Bernd Eicker hatte extra seinen Urlaub unterbrochen, um mit seiner Unterschrift das, wie er sagte, „wichtigste Projekt für Halver seit Jahrzehnten“ auf den Weg zu bringen. Daher gab es gestern Nachmittag auf dem noch öden Bahnhofsgelände nur strahlende Gesichter, als die Vertragsunterzeichnung mit dem Hamburger Investor, der Procom Invest GmbH & Co. KG, bekannt gegeben wurde.
Am Morgen waren Vertreter der beiden Parteien rund vier Stunden noch einmal alle Modalitäten des umfangreichen Vertrags durchgegangen. „Das ist ein riesiges Vertragswerk. Der Verkauf an den Investor ist der 144. Arbeitsschritt, seitdem die Bahngeländeentwicklung auf den Weg gebracht worden ist“, machte Franz Helmut Engel, Fachbereichsleiter „Bauen und Wohnen“ im Halveraner Rathaus, die Dimensionen deutlich.
Baubeginn wird Ende 2014 angestrebt
Auch Procom-Geschäftsführer Dennis Barth freute sich mit Immobilienentwickler Michael Garstka und Tim Linnenkohl, Leiter der Rechtsabteilung, über den Vertragsabschluss. „Ich möchte mich für das Vertrauen bedanken, das uns entgegengebracht worden ist und für die professionelle Durchführung.“ Gleichzeitig gab er auf Anfrage einen groben Überblick zur weiteren zeitlichen Planung. Nach der Entwicklung des Bebauungsplans, den er vor Ende nächsten Jahres anstrebe, sowie dem Antrag auf Genehmigung, der normalerweise vier Monate dauere, könne Ende 2014, Anfang 2015 mit dem Bau begonnen werden. „Unser Ziel ist es, dass Weihnachten 2015 die Kunden hier in den Geschäften einkaufen können.“
Für die Procom-Unternehmensgruppe sei die Dimension des Halveraner Bahnhofsgeländes mit einer Fläche von rund 38.000 Quadratmetern ein typisches Projekt. „Wir sind nicht in Großmetropolen unterwegs. Halver ist von der Stadtart typisch.“
Stadt ist für Bau der Infrastruktur verantwortlich
Wie berichtet, wird sich das Bild des verwaisten Bahnhofsgeländes vollkommen verändern. Ein großflächiger Vollsortimenter, ein großer Discounter, mehrere kleine Geschäfte mit Branchen wie Kleinmöbel, einem Getränkemarkt, Textilien oder Zoobedarf, sollen dort Platz finden. Städtebaulich setzt die Stadt damit auf die Einhaltung des Einzelhandelskonzepts aus dem Jahr 2010. Auch die Ansiedlung eines Drogeriemarktes bleibt eine Option.
Für die Herstellung der Infrastruktur – den Bau einer Straße mit einem Kreisverkehr im Kreuzungsbereich Südstraße/Tannenweg sowie die Abwasserbeseitigung – zeichnet sich die Stadt verantwortlich. Die Kosten in Höhe von rund vier Millionen Euro dürften durch den Verkauf der Fläche an den Investor refinanziert werden. Den Halveraner Bürgern sollen dann demnächst gemeinsam mit dem Investor die Pläne für das Baugebiet detailliert vorstellt werden.