Lüdenscheid. Der Abriss des alten SinnLeffers-Gebäudes und der Neubau einer P & C-Filiale lassen offensichtlich weiter auf sich warten. Nach LN-Informationen liegen dem Unternehmen seit mindestens drei Wochen alle erforderlichen Genehmigungen vor. Doch am Sternplatz herrscht noch Stillstand.

Längst werden sowohl in den politischen Gremien – stets nichtöffentlich – als auch in der Lüdenscheider Öffentlichkeit Fragen laut. Denn nach Abschluss des städtebaulichen Vertrages zwischen P & C und der Stadt im vergangenen Jahr sollte die Maßnahme nach ursprünglichen Plänen zügig beginnen. Doch wie es aus gut unterrichteten Kreisen heißt, ist in dem Modekonzern die Finanzierung des Projektes noch nicht geklärt.

Sogar der Weihnachtsmarkt 2012 musste verkleinert werden, damit die Bauleute ausreichend Platz haben. Kleine Baulöcher in der oberen Altenaer Straße kündigten den Beginn der Arbeiten an, wurden aber wieder verschlossen. Seither machen Spekulationen die Runde, bis hin zu dem Gerücht, P & C habe sich von seinen Plänen in Lüdenscheid verabschiedet.

Im Rathaus laufen Drähte heiß

Doch die Nachricht, in dem alten Kaufhaus stecke massenhaft Spritzasbest, was einen Abriss massiv kompliziere und verteuere, ist nach vorliegenden Informationen nicht der Grund für die Pause. Vielmehr sei die ordnungsgemäße Beseitigung des gefährlichen Baustoffs längst im Kaufvertrag zwischen P & C und der Familie Krause geregelt und auch behördlich genehmigt. Ein Abbruch des Vorhabens steht nach LN-Informationen nicht zur Diskussion, wohl aber ein neuer Anlauf, das Projekt zu finanzieren.

Wie es heißt, will der Vorstand des Modehauses den städtebaulichen Vertrag nach wie vor erfüllen. Doch ein parallel laufendes Großprojekt – ein riesiger Neubau in der Stadtmitte von Prag – habe in dem Modekonzern derzeit Priorität. Nach aktuellen Erkenntnissen der Redaktion prüfen die P & C-Verantwortlichen für Lüdenscheid derzeit zwei Optionen: entweder, wie geplant, aus Eigenmitteln abreißen und neu bauen – oder einen Investoren suchen, der das Bauprojekt durchzieht und dann an P & C und den bislang als Untermieter gehandelten Drogeriemarkt-Filialisten Müller verpachtet.

Im Rathaus laufen laut unseren Informationen die Drähte heiß. Demnach will Bürgermeister Dzewas dem Modeunternehmen noch in dieser Woche einen Brief schreiben und eine konstruktive Öffentlichkeitsarbeit im eigenen und im Interesse der Lüdenscheider Bevölkerung anregen. Aus der Konzernzentrale ist bislang trotz wiederholter Anfrage keine Stellungnahme zu erhalten.