Altena.

Die vier schweren, orange-farbigen Fahrzeuge auf der Linscheidstraße kurz hinter dem Markaner-Kreisel sind nicht zu übersehen. Sie dienen nicht nur als Arbeitsgeräte, sie verschaffen dem Team um Detlev Wänke von Straßen.NRW. „auch eine gewisse Sicherheit beim Arbeiten“, wie der Technische Angestellte und Bauwerksprüfer des Landesbetriebes feststellt.

Bereits seit Mitte der vergangenen Woche sind vier Bauwerksprüfer dabei, die Fritz-Berg-Brücke im Rahmen einer alle sechs Jahre fälligen Hauptprüfung „auf Herz und Nieren“ zu prüfen. Dazu fahren Detlev Wänke und sein Kollege Markus Stief mit dem Hubsteiger jeden „Quadratzentimeter Beton des Bauwerkes von unten ab.“ Stets dabei: Ein schwerer Hammer, mit dem die Fachleute auf den Beton klopfen und sichtbare Risse teilweise komplett damit „abfahren“. Doch auch Spezialgeräte kommen zum Einsatz. Denn: „Wir messen die Brücken-Lager neu ein und kontrollieren auch die Bewegungen des Bauwerkes“, erläutert Wänke.

Die Prüfergebnisse, die schriftlich fixiert werden, seien bei Hauptprüfungen sehr detailliert, sagt der Fachmann. Die aufgenommenen Mängel und Schäden werden mit Hilfe eines bundeseinheitlichen Datenprogramms erfasst und können auch summarisch oder statistisch ausgewertet werden.

Jeder Mangel wird bewertet

Detlev Wänke: „Jeder einzelne Mangel, den wir bei dieser aufwändigen händischen Aufnahme feststellen, wird bezüglich seiner Stand- und Verkehrssicherheit sowie seiner Dauerhaftigkeit bewertet. Aus diesen Einzelfeststellungen und der Art und Größe der betroffenen Bauteile beziehungsweise des Bauwerks ermittelt das Prüfprogramm eine Zustandsnote.“

Natürlich schießen die Techniker auch Fotos. „Nicht immer einfach“, so Markus Stief. „Da, wo wir hinkommen, ist oft sehr, sehr wenig Licht“, sagt der Mann und setzt auf eine zusätzliche Handleuchte und einen starken Blitz. Den Fotos folgen nicht selten noch Skizzen, die die Bauwerksprüfer noch vor Ort anfertigen. Auch sie werden „eingelesen“. So komplettiere sich das Datenmaterial einer Brücke, um letzten Endes in die als notwendig zu erachtenden Sanierungsmaßnahmen zu münden, die ein Bauwerksprüfung-Ingenieur noch einmal separat feststellt. Der kommt kommende Woche, wenn das Team um Detlev Wänke seine Arbeit getan hat. Dazu gehört übrigens auch, den Straßenzustand, das Brückengeländer, den Gehweg – alles Sichtbare eben – aufzunehmen und zu bewerten.

Besondere Prüfungen nach Unfällen oder Hochwasser

Drei Jahre nach der Hauptprüfung folgt eine einfache Prüfung. In den Jahren ohne Prüfung führt die zuständige Straßenmeisterei eine Besichtigung durch und zusätzlich erfolgt in jedem Jahr zweimal eine Beobachtung durch Straßenwärter. Nach schweren Verkehrsunfällen oder nach einem Hochwasser werden noch einmal besondere Prüfungen durchgeführt.

Und wie ist der Zustand der Fritz-Berg-Brücke aktuell? „Kann ich noch nicht abschließend sagen“, so Detlev Wänke. „Kommende Woche wissen wir mehr.“