Werdohl.

Riesige Löcher klaffen in den Asphaltdecken vieler Werdohler Straßen. Der Winter war hart und die zurückliegenden Frostperioden lang. „Dementsprechend sehen viele Straßen aus. Sie sind in einem schlechten Zustand“, bringt Baubetriebshofleiter Uwe Bettelhäuser die Situation auf den Punkt. Sein Team ist in diesen Tagen mit Lastwagen samt Thermobehälter unterwegs, um die tiefsten Krater zu verfüllen.

Viele Straßen hätten schon vor dem Winter arg gelitten, weiß Bettelhäuser und berichtet von Rissbildungen und Verformungen im Asphalt. Diese seien auf das Alter der Fahrbahnen zurückzuführen. „Früher ist der Straßenbau ganz anders betrieben worden, die Straßen hatten einen ganz anderen Aufbau. Damals wurde auf Lehm asphaltiert. Diese Vorgehensweise war auch der geringeren Verkehrsbelastung geschuldet“, erklärt der Baubetriebshofleiter.

Neben dem Tross des Baubetriebshofes ist derzeit auch eine Fremdfirma auf den Straßen Werdohls unterwegs, um die massiven Schäden möglichst schnell zu beheben. Am liebsten würden die Verantwortlichen im Rathaus noch ein zweites Unternehmen beauftragen, damit die Arbeiten schneller vorankommen. Doch das, so Bettelhäuser, sei derzeit nicht möglich. Viele Städte hätten die gleichen Probleme und deshalb seien die Fremdfirmen ausgebucht.

Stadt kommt mit dem Verfüllen der Löcher nicht nach

Und während Bettelhäuser die Situation erläutert, nehmen sich seine Mitarbeiter die nächste Schadstelle an der Meilerstraße vor. Zunächst werden die Schlaglöcher von der Kehrmaschine ausgefegt, um das lose Material zu beseitigen. Dann wird die Schadstelle mit Haftkleber ausgespritzt. Mit heißem Asphaltbeton, der im Thermobehälter auf 160 Grad erhitzt wird, flicken die Männer dann die zahlreichen Löcher. Mit dem Asphaltschieber wird die Stelle plan gemacht. „Dann wird ausgewalzt“, erläutert Bettelhäuser das Prozedere. Die Straße sei sofort wieder befahrbar. Allerdings dürfe es im Rahmen der Arbeiten nicht regnen, weil der Haftkleber dann nicht binde.

„Das ist alles Flickwerk“, sind sich Bettelhäuser und sein Stellvertreter Dominic Winterhoff mit Blick auf die bereits ausgebesserten Stellen an der Meilerstraße einig. Sie sind sich sicher, dass sie an vielen Stellen, an denen die Männer jetzt im gesamten Stadtgebiet Löcher stopfen, bereits im nächsten Winter wieder anrücken müssen.

Die Stadt kommt mit dem Verfüllen der Löcher ihrer Verkehrssicherungspflicht nach. „Ab einer Tiefe von zwei Zentimetern wird es für die Autofahrer nämlich gefährlich“, sagt Winterhoff.

Flickenteppich ist nur provisorisch

Die Mitarbeiter des Baubetriebshofes gehen davon aus, dass sie in den kommenden eineinhalb Wochen noch damit beschäftigt sind, die Schlaglöcher zu beseitigen. Anschließend gehe es mit der Sanierung der Risse im Asphalt weiter. Wo die Straßen über einen guten Unterbau verfügen, werde die schadhafte Asphaltdeckschicht vier Zentimeter abgefräst, und dann erneuert.

„Wir sind dran“, sagt Bettelhäuser, der hofft, dass die Bürger sich noch ein bisschen gedulden. Er fügt hinzu: „So spät haben wir noch nie angefangen, die Schlaglöcher zu beseitigen. Auch beim Grünschnitt hinken wir deshalb hinterher.“

Der Flickenteppich, den die Baubetriebshofmitarbeiter auf der Fahrbahn in der Meilerstraße hinterlassen, ist allerdings nur provisorisch. „Der Abschnitt von der Kita bis zur Iserschmittstraße wird halbseitig erneuert“, erklärt Martin Hempel, Leiter der Tiefbauabteilung im Rathaus. Der 1. September sei als spätester Baubeginn vorgesehen. 30.000 Euro seien für die Baumaßnahme veranschlagt.