Neuenrade.
Als ihren „Naturpark hinter dem Haus“ bezeichnen Gabriele und Hartmut Erkmann ihren Garten, den sie gestern im Rahmen der Aktion „Offene Gärten im Ruhrbogen“ erstmals der Öffentlichkeit zugänglich machten.
Die letzten Handgriffe legten die beiden engagierten Hobbygärtner noch am Samstag an, damit die Schönheit und Attraktivität ihres Naturparks auch richtig zur Geltung kommt. Der Garten der Eheleute Erkmann war einer von vier Grünanlagen, die gestern im Neuenrader Stadtgebiet besichtigt werden konnten – drei private Gärten und der Neuenrader Weinberg hatten ihre Gartentörchen für Interessierte und Freunde geöffnet.
Rosen in allen Variationen gefallen Gabriele Erkmann besonders gut. Ihr Mann tut sich zwar schwer, sich mit den dornigen Gewächsen anzufreunden, ihrem Garten verleihen die prächtigen Pflanzen an vielen Stellen aber einen besonderen Glanz.
Kartoffelanbau scheitert am „sauerländer Humus"
Herzstück des Gartens ist ein Fläche, auf der die Eheleute früher versucht hatten, Kartoffeln anzubauen. Ein Vorhaben, das am „sauerländer Humus“, sprich einem ausgesprochen steinigem Untergrund, scheiterte. Also schmiedeten sie einen Plan, dort ein abwechslungsreiches Blumenfeld anzulegen – mit einem gewissen architektonischen Anspruch. Ein Grasweg führt durch einen Rosenbogen hindurch ins Zentrum der Fläche, einem kreisrunden Teilgarten, der von einer flachen Hecke gesäumt wird. Die Idee mit den Graswegen in und durch das gärtnerische Prachtstück fand Hartmut Erkmann in einem Fachbuch, gestand er. Eine Vierteilung in den Ecken stellten sich die Eheleute vor, nach Farben getrennt. Gelb, weiß, blau und rot sollten die Ecken erstrahlen, erklärte Gabriele Erkmann. Praktisch sei dieses Vorhaben aber nicht umzusetzen. Also pflanzten sie, was ihnen gefiel.
Eine Schokoladenblume ist in diesem Bereich des Gartens ebenso zu finden, wie eine Rose mit Zitronenduft. Das zentrale Rondell ziert ein Rotdorn und eine Vielzahl von Rosen. „Im Frühjahr ist dieses Feld voll mit Zwiebelgewächsen“, ergänzt die Hobby-Gärtnerin.
Orkan Kyrill schlug auch im Garten zu
Weil die Erkmanns ein Herz für die Natur haben, räumen sich auch verschiedenen Obstbäumen, Sträuchern mit Beeren und zum Beispiel Rhabarber genügend Platz ein. Zudem findet sich in fast jedem Baum ein Vogelhäuschen als Nisthilfe. Kleine Schlangen, Rehe, Wühlmäuse, Igel und viele andere Tiere fühlen sich am Beuler Weg 48 ebenso wohl wie die Hausherren – verständlicherweise. Hummeln und Bienen schwirren derweil wie wild um den prächtigen Bobby James, dessen weiße Blüten im Sonnenlicht strahlen. Der Orkan Kyrill hat auch im Garten der Erkmanns zugeschlagen. Dort, wo mal ein alter Apfelbaum gestanden hat, pflanzten die Eheleute einen jungen.
Seit 1987 wohnen Gabriele und Hartmut Erkmann am Beuler Weg und haben viel Arbeit und Liebe in die Flächen rund um das Haus gesteckt. Zwei kleine Teiche legten sie an, richteten verschiedene Sitzgelegenheiten ein und als i-Tüpfelchen hisste Hartmut Erkmann am Samstag noch eine Neuenrade-Fahne als Hinweis auf ihren Garten.
„Mein ganzer Stolz ist die Mozart-Rose“, sagt Gabriele Erkmann und ärgert sich ein bisschen, dass die prächtige Pflanze vom Wind ein wenig niedergedrückt wurde. Aber hundertprozentige Perfektion strebt das Ehepaar ohnehin nicht an. Schön und einladend soll ihr Garten sein. Und dieses Ziel haben die beiden Hobbygärtner mehr als erreicht.
Der „Naturpark“ der Erkmanns war nur einer von vier Gärten, die sich auf Neuenrader Stadtgebiet befinden und an der Aktion teilnahmen. Sulzers Rosen- und Staudengarten am Wieser Weg, das „Gartenglück“ der Familie Gierse in Affeln und der Neuenrader Weinberg standen der Öffentlichkeit ebenfalls offen.