Neuenrade.
Eine Weinbergschnecke wollte sich an einem Blatt in Rolf Dzajas Garten gütlich tun. Schnell erblickte der passionierte Hobby-Gärtner den kleinen Gast, der auf seine Weise an der Aktion Offene Gärten im Ruhrbogen teilnehmen wollte. Dzaja nahm die Schnecke auf die Hand und setzte sie an anderer Stelle des 1000 Quadratmeter großen Geländes wieder ab.
Zum ersten Mal nahm Dzaja an der Gartenaktion teil. 56 Besucher wurden in den ersten 90 Minuten gezählt; weit mehr als 100 waren es, als sich am frühen Abend die letzten verabschiedeten.
In Erinnerung bleibt ihnen ein liebevoll angelegter Zier- und Nutzgarten mit Beeten, in welchem Gemüse, Kräuter und Gewürze ihren Platz haben. Ein mit Seerosen besetzter Teich, in dem sich Goldfische tummeln, ist das Herzstück der Anlage. Weitere Wasserstellen finden sich an anderen Stellen des weitläufigen Areals, auf dem immer wieder Details ins Auge springen. So der eingerahmte Rest eines Baums, der vom Orkan Kyrill gefällt wurde.
Kaninchen helfen bei der Rasenpflege
„Am wertvollsten hier ist die Ruhe und die Natur als solches, die ich nutzen und gestalten kann“, fasst der Gartenbesitzer zusammen, der vor vier Jahren die gesamte – damals verwilderte – Fläche kultivierte.
Seitdem hat er nach und nach die Beete und Teiche angelegt und gestaltet. Dass es auch anderen gefällt, erfuhr Dzaja, als sich jetzt die Besucher mit viel Lob bei ihm für die hier verbrachte Zeit bedanken.
Dzaja setzt Kaninchen zur Rasenpflege ein. Und am Seerosenteich hat er ein Insektenhotel positioniert. Alles, was er anbaut, so betont er, „gedeiht ohne künstlichen Dünger“. Bei ihm komme nur Kompost aus eigenem Anbau an die Pflanzen.
Etwa 50 verschiedene Heil- und Gewürzkräuter hat er gepflanzt, außerdem Estragon, Thymian und Salbei sowie Johannisbeeren, Holunder, Pflaumen und Süßkirschen. „Mein Garten ist ein sehr gutes Fitnessstudio“, stellt er fest.