Werdohl. Mitarbeiter des Unternehmens initiiert die Aktion. 1264 Euro Spenden gesammelt.
Thorsten Sandeck, Leiter der Disposition bei Stauff, hat sich durch das Schicksal des 17-jährigen Mika Schnabel aus Neuenrade bewegen lassen. Mika ist bekanntlich wegen seiner Leukämieerkrankung dringend auf einen Stammzellenspender angewiesen. Durch ein Informations-Plakat bei einem Krankenbesuch im Lüdenscheider Klinikum war Sandeck auf die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS) aufmerksam geworden. Sandeck schlug seinem Arbeitgeber deshalb eine Firmentypisierung vor. Mit Erfolg: 135 Mitarbeiter aus den Werken in Werdohl, Neuenrade und Plettenberg-Ohle sowie der Lukad Holding haben sich im Rahmen der Aktion in der Deutschen Knochenmarkspenderdatei registrieren lassen.
Die Familie Menshen hat die Kosten von 50 Euro pro Mitarbeiter-Typisierung übernommen. An Weiberfastnacht sammelten die Frauen aus dem Unternehmen zudem 735 Euro, die sie traditionell für die gute Sache spenden. Diese Summe kommt nun der Aktion „Wir helfen Mika und anderen“ zu Gute. Auch die 529 Euro, die die Mitarbeiter bei der dreitägigen Typisierungsaktion spendeten, sind bereits auf ein Konto der DKMS überwiesen worden. „Dadurch, dass die Familie Menshen die Kosten für die Typisierung übernommen hat, und durch die Spenden der Kollegen ist bei der Aktion umgerechnet ein Geldwert von 8013 Euro zusammengekommen“, bilanziert Niclas von Seidlitz-Ludwigsdorf, zuständig für internationales Personalmanagement bei Stauff.
Schwestern kamen, um sich zu bedanken
„Wir haben den Verbesserungsvorschlag mit der Geschäftsleitung besprochen, die von der Idee begeistert war. Dann ging alles Schlag auf Schlag“, sagt Michael Otte, zuständig für die Verbesserungsvorschläge bei Stauff. Der Betriebsrat um dessen Vorsitzende Susanne Michel klopfte das Interesse bei den Kollegen ab. Dann wandte sich das Unternehmen an die DKMS.
Das Team der Stammzellenspenderdatei stellte Typisierungs-Sets zur Verfügung. „Nach der Einverständinserklärung mussten zwei Wattestäbchen für 30 Sekunden in der Mundschleimhaut hin und her bewegt werden. Anschließend wurden die Proben in codierten Umschlägen versandt“, erklären Otte und Michel das Prozedere. „Viele der 350 Mitarbeiter, gerade die aus Neuenrade, hatten sich bereits im Rahmen der Typisierungsaktion am Rande des Gertrüdchens registrieren lassen“, sagt Otte, der von der „unkomplizierten Aktion“ und der Resonanz ebenso begeistert ist wie Dana und Mara Schnabel, Die beiden Schwestern des 17-jährigen Mika waren gestern zum Unternehmenssitz in Werdohl gekommen, um sich im Namen ihres Bruders für das Engagement der Stauff-Mitarbeiter zu bedanken.
Mika ist guter Dinge
„Das ist echt super“, sagte Dana Schnabel. Die Hilfsaktion für ihren Bruder habe schnell eine gewisse Eigendynamik entwickelt. „Die Leute rufen an, erzählen uns, was sie vorhaben, und führen die Aktion durch und teilen uns dann das Ergebnis mit“, freut sich Dana Schnabel über das Engagement der Menschen in Neuenerade und den umliegenden Städten.
Mika selbst sei guter Dinge. Der Jugendliche sei total überwältigt von dem, was alles getan werde, um zu helfen. Die 28-Jährige und die übrigen Mitglieder der Familie Schnabel hoffen nun, dass schnell jemand gefunden wird, der für Mika als Stammzellenspender in Frage kommt.