Neuenrade.

„Ich würde es jederzeit wieder tun“, sagt Andreas See, der mit seiner Stammzellenspende einem jungen Franzosen das Leben rettete.

2008 ließen sich die rund 50 Mitarbeiter des Entsorgungsbetriebes Menshen am Blechhammer in Werdohl typisieren. Die kompletten Kosten übernahm damals das Unternehmen, erinnert sich der Maschinenführer Andreas See, der dann im August 2009 einen Anruf von der DKMS (Deutsche Knochenmarkspenderdatei) erhielt. Er sei der genetische Zwilling eines dreieinhalbjährigen Franzosen, der dringend einen passenden Stammzellenspender suche. Weitere Informationen über den Spenden-Empfänger erhielt der in Neuenrade wohnende See nicht. In Frankreich verläuft das Verfahren anonym. Er wurde aber jederzeit von der DKMS über wichtige Stationen während der Behandlung informiert.

Positive Nachricht

Andreas See hatte die Wahl, ambulant mit Stammzellen angereichertes Blut oder stationär unter Vollnarkose Blut aus dem Beckenknochen zu spenden. Er entschied sich für die Spende aus dem Knochen, weil die Chancen für den Empfänger so größer seien. Durchgeführt wurde die Entnahme dann in einer Transplantationsklinik in Hameln. Eine Nacht musste der Neuenrader nach der Operation in der Klinik verbringen. Gespürt hat er die Blutentnahme anschließend noch rund eine Woche lang. „Es ist trotzdem ein wunderbares Gefühl, einem Menschen geholfen zu haben. Da denkt man noch häufig dran. Vor allem, wenn so ein Fall wie der von Mika Schnabel durch die Medien geht“, sagt Andreas See, der sich noch gut an die positive Nachricht von der DKMS erinnern kann, dass der Körper des Empfängers die Spende angenommen hat.

Er bedauert zwar ein wenig, dass das Verfahren anonym verläuft; er hegt aber die Hoffnung, dass sich der junge Franzose vielleicht in zehn oder zwanzig Jahren mal bei seinem Retter in Neuenrade meldet. Ausgeschlossen sei das nicht, meint der Maschinenführer mit dem großen Herzen.