Mainz. Das Zweite Deutsche Fernsehen blickt auf 50 Jahre TV-Geschichte zurück - von der Unterzeichnung des Rundfunkstaatsvertrages 1961 bis heute. Eine Chronologie.
28. Februar 1961: Das Bundesverfassungsgericht gibt vier SPD-geführten Ländern recht, die gegen das geplante Staatsfernsehen des damaligen Bundeskanzlers Konrad Adenauer (CDU) geklagt hatten: Die Rundfunkkompetenz liegt den Richtern zufolge bei den Ländern.
6. Juni 1961: Auf der Ministerpräsidentenkonferenz in Stuttgart wird der Staatsvertrag zur Gründung des Zweiten Deutschen Fernsehens (ZDF) unterzeichnet. Mainz setzt sich als Senderstandort gegen Düsseldorf durch.
12. März 1962: Professor Dr. Karl Holzamer wird erster Intendant des ZDF. Später folgen auf ihn Karl-Günther von Hase (1977 - 1982), Dieter Stolte (1982 - 2002), Markus Schächter (2002 - 2012) und Thomas Bellut (seit 2012).
1. April 1963: Das ZDF geht auf Sendung. Zu Beginn wird von einem ehemaligen Bauernhof in Eschborn bei Frankfurt am Main gesendet: Zwei Studios, ein Synchronstudio und Büros in einem Container bilden die Ausstattung. In Anlehnung an sibirische Arbeitslager im Zweiten Weltkrieg nennen die ersten Mitarbeiter das Gelände mit den behelfsmäßigen Baracken "Telesibirsk".
14. August 1963: "Das aktuelle Sportstudio" bereichert das ZDF-Programm um Sportberichterstattung. Im Vordergrund steht bis heute die Fußball-Bundesliga.
1. April 1964: Das Zweite zieht auf das Gelände der Taunusfilm "Unter den Eichen". Das gesamte ZDF-Programm wird damit von Wiesbaden aus ausgestrahlt. 25. Juni 1964: Das ZDF erwirbt von der Stadt Mainz das Gelände für das Sendezentrum auf dem Mainzer Lerchenberg. Am 15. Februar 1966 beginnen die Bauarbeiten für die neue Sendeanstalt. Im März 1974 wird das große Verwaltungshochhaus eingeweiht.
20. Oktober 1967: Die Sendung "Aktenzeichen XY" wird zum ersten Mal gezeigt. Mithilfe von Hinweisen der Zuschauer sollen ungeklärte Kriminalfälle gelöst werden.
19. Januar 1969: Die "Hitparade" startet. Bekannt wird die Musiksendung vor allem dank ihres ersten Moderators Dieter Thomas Heck.
20. Oktober 1974: Als "Derrick" ermittelt Horst Tappert erstmals in der Titelrolle des Münchner Oberinspektors Stephan Derrick zusammen mit Fritz Wepper als Inspektor Harry Klein im ZDF.
2. Januar 1978: Das "heute-journal" geht erstmals auf Sendung. Ab 1. Januar 1984 werden die Nachrichten einheitlich um 21.45 Uhr ausgestrahlt und erhalten damit einen festen Sendeplatz.
14. Februar 1981: Mit "Wetten, dass..?" startet die langlebigste ZDF-Unterhaltungsshow. Die Moderation übernimmt Frank Elstner, bis er im September 1987 von Thomas Gottschalk abgelöst wird. Im Oktober 2012 moderiert Markus Lanz dann erstmals das Unterhaltungsformat.
6. Dezember 1984: Mit der offiziellen Einweihung des Sendezentrums auf dem Lerchenberg sendet das ZDF sein Programm komplett aus der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt.
1. September 2007: Das ZDF bietet den Zuschauern mit der neuen Mediathek nun auch Internetfernsehen.
1. November 2009: Mit dem Start von ZDFneo beginnt das ZDF seine Digitaloffensive und baut die Spartenkanäle ZDFinfo, ZDFneo und ZDFkultur sukzessive zu einer Senderfamilie aus. Seit jeher beteiligt sich das ZDF auch an anderen Gemeinschaftsprogrammen wie etwa 3sat, Phoenix, Arte oder KiKa. Mittlerweile beschäftigt der Sender etwa 3.600 Mitarbeiter.
Januar 2012: Die Gebührenkommission KEF erwartet vom ZDF deutliche Sparanstrengungen. Das Zweite muss seine Personalausgaben bis 2016 um 75 Millionen Euro zurückfahren. Zunächst ist von 300 Stellenstreichungen die Rede.
7. Dezember 2012: Das ZDF muss bis zu 400 Stellen abbauen, wie ZDF-Intendant Thomas Bellut bei einer Fernsehratssitzung in Mainz bestätigte. "Das ist ein harter Prozess, aber wir werden das schaffen", sagte Bellut.
22. Februar 2013: Bellut bietet die Einstellung des Senders ZDFkultur an. Die von der Politik geforderte Beitragsstabilität zwinge den Sender zu Sparmaßnahmen, begründete Bellut den Vorstoß. (dapd)