Dorsten/Essen. . Die Firma Dela GmbH gibt das Werk in Essen auf und erweitert den Standort Dorsten/Marl. Ab 2014 wird hier auch schwach radioaktiver Schlamm recycelt. Der Spatenstich soll im September 2013 erfolgen. Schutzmaßnahmen sollen über das gesetzlich vorgeschriebene Maß hinausgehen.

Seit September 2011 betreibt die Dela GmbH ein Sekundärrohstoff-Zentrum im Industriepark Dorsten/Marl, rund 40 Mitarbeiter recyceln dort hauptsächlich Leuchtstoff-Röhren. Die Planungen für die zweite Ausbaustufe laufen auf Hochtouren, die Genehmigungsunterlagen sollen bis Ende des Jahres bei der Bezirksregierung Münster eingereicht werden. Der Spatenstich ist für September 2013 geplant, das Investitionsvolumen beträgt rund acht Millionen Euro.

Angelaufen sind auch die Planungen für die dritte Ausbaustufe. Die Dela GmbH ist vom Standort Dorsten/Marl überzeugt, spricht von besten Bedingungen, um die auf Wachstum ausgerichtete Firmenpolitik umzusetzen. Bis 2014 wird deshalb der gesamte Betrieb aus dem Werk in Essen-Karnap in den Interkommunalen Industriepark Dorsten/Marl verlagert. Das gab das Unternehmen am Montag bei der Zweckverbandsversammlung bekannt.

Schlämme aus den Niederlanden

Das Brisante: Die Dela GmbH bietet in Dorsten/Marl ab 2014 das Recycling von so genannten „Norm-Abfällen“ an – Abfälle, die schwach radioaktiv belastet sind. Die Norm-Schlämme stammen aus der Exploration von Erdöl und Erdgas und werden aus den Niederlanden zur thermischen Behandlung angeliefert, von Quecksilber und Kohlenwasserstoffen befreit. Die behandelten Norm-Rückstände werden zurück in die Niederlande gebracht, dort deponiert.

Neue Firma

1/23

Diese Art von Recycling, das erklärt Dela-Geschäftsführer Christian Bonmann, sei ungefährlich: „Gefahren für die Mitarbeiter, die Bevölkerung und die Umwelt bestehen nicht.“ Eine Dela-Mitarbeiterin erklärt: „Das gesamte Recycling-System dieser Norm-Abfälle ist ein absolut geschlossenes.“ Auch im Störfall würden keine Gesundheitsgefährdungen auftreten.

„Wir wollen mit diesem Thema transparent umgehen"

Für den Standort Essen schloss die Dela GmbH mit der Bezirksregierung Düsseldorf einen öffentlich-rechtlichen Vertrag, der über die gesetzlich vorgeschriebenen Schutzmaßnahmen reicht. Bis dato habe es in Essen keine Auffälligkeiten gegeben. Auch für den Standort Dorsten strebt die Geschäftsführung diesen Vertrag mit der Bezirksregierung Münster an. „Wir wollen mit diesem Thema transparent umgehen. Wir verstehen, dass Bedenken bestehen und unterwerfen uns gerne zusätzlichen Überprüfungen“, betont Geschäftsführer Bonmann.

Christian Küppers vom Institut für angewandte Ökologie aus Darmstadt versichert: „Die Tätigkeiten der Dela stellen kein Arbeitsfeld im Sinne der Strahlenschutzverordnung dar.“