Dorsten/Marl.

Bevor die Baumaschinen anrollen – und das ist noch in diesem Jahr – müssen erst einmal Informations-Altlasten weggeräumt werden.

Das Essener Unternehmen für Recycling und Umwelttechnik Dela wird im Indus-triepark Dorsten-Marl keine schwach radioaktiven Bohrschlämme aus den Niederlanden aufarbeiten. „Das ist weder beantragt noch für die nächste Zukunft geplant“, erklärt Dela-Geschäftsführer Christian Bonmann bei der Vorstellung des Projektes.

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Von DerWesten

Es ist die 13. Ansiedlung im interkommunalen Indu-Park. Neben dem Biogas-Vermarkter Endi AG wird von Mai 2011 an auf einem 30 000 Quadratmeter großen Gelände ein Rohstoffrückgewinnungszentrum gebaut. Zehn Millionen Euro werden für die erste Ausbaustufe investiert, in der zweiten Stufe weitere zwei bis fünf Millionen. Die benötigten 50 Mitarbeiter werden schon jetzt im Essener Unternehmen ausgebildet.

Dort sind die Ausbaureserven erschöpft, deshalb die Erweiterung in Dorsten/Marl. Aus Abfällen werden Nicht-Eisen-Metalle zurückgewonnen und quecksilberhaltige Abfälle behandelt. 27 000 Tonnen sollen jährlich angeliefert werden, für die vier bis fünf Transporte täglich nötig sind.

„Diese Ansiedlung passt genau in unseren Industriepark“, betont Dorstens Bürgermeister Lambert Lütkenhorst. Ein derartiges Unternehmen gehöre in ein Indus-triegebiet. „Solche Stoffe müssen aufgearbeitet werden. Das ist Teil unserer Gesellschaft.“

Marls Bürgermeister Werner Arndt unterstützt ihn. Es gehe hier um hochwertige Technologie. Wichtig sei aber auch, dass der Bürger wisse, um was es geht. „Heute werden Spekulationen durch Informationen ersetzt“, so Lütkenhorst. Dela-Geschäftsführer Christian Bonmann betont mehrmals die Transparenz, mit der Dela arbeite.

Damit klar ist, dass das mehr als ein Werbeslogan ist, darf Oliver Mende vom TÜV Nord (Spezialgebiet Strahlenschutz) es wissenschaftlich erklären: Überall im Boden ist Uran, die Sorge um Strahlung sei unberechtigt, die Belastung durch Dela liege bei einem Bruchteil dessen, was gesetzlich erlaubt ist.

Bei einem Tag der offenen Tür im nächsten Jahr sollen sich die Bürger davon überzeugen, dass keine Gefahr von Dela ausgeht.