Altena/Hagen. . Im großen Stil soll eine Bande aus Westfalen mit Drogen gehandelt und kiloweise Rauschmittel nach Deutschland geschmuggelt haben. Den vier mutmaßlichen Mitgliedern der Gruppe - Männer aus Dortmund, Bonn und Altena - wird vor dem Hagener Landgericht der Prozess gemacht.

In unterschiedlicher Beteiligung, so lautet der Vorwurf, füllten die Angeklagten aus Altena, Dortmund und Bonn ihre Kassen mit einem schwungvollen Drogenhandel. Laut Anklage brachten die Männer im Alter zwischen 23 und 39 Jahren mit Unterstützung gesondert verfolgter Komplizen zwischen Mitte März 2010 und Juni kiloweise Amphetamin, Kokain und Marihuana auf den Markt.

Ein Teil der Geschäfte soll in Altena angebahnt worden sein. Auch steht unter anderem die Einfuhr von 60 Kilo Marihuana aus den Niederlanden zur Debatte. Offenbar flog die Bande Mitte Juni auf. Die beiden Angeklagten aus Altena und ihre mutmaßlichen Mitstreiter befinden sich seit Ende Juni in Untersuchungshaft.

Seit Montag auf der Anklagebank

Seit Montag sitzen sie in Hagen auf der Anklagebank. Ihr Verfahren beginnt mit eineinhalb Stunden Verspätung, nachdem eine Schöffin fehlt. Die Angeklagten werden von ihren Verteidigern und Dolmetschern flankiert. Das Gemurmel der Übersetzer bereitet Prozessbeobachtern sogar Probleme, Staatsanwalt Axel Nölle zu verstehen, als der die Anklageschrift verliest.

Die Vorsitzende Richterin Heike Hartmann-Garschagen gibt den Angeklagten die Möglichkeit, sich zu den Vorwürfen zu äußern. Die lehnen ab, tun ihr Schweigen über ihre Verteidiger kund oder formulieren ihre Absagen auch selbst. Lediglich Rechtsanwalt Ralph Giebeler wird konkreter: „Mein Mandant bestreitet und wird nicht aussagen.“

17 Verhandlungstage anberaumt

Der Verteidiger des Dortmunder Angeklagten indes stellte mehrere Anträge – darunter die Aussetzung des Verfahrens. Die Kammer lehnte ab. Bislang sind 17 weitere Verhandlungstage geplant. Der Prozess wird am 10. Januar 2012 fortgesetzt.