Essen. .

An allen Essener Schulen gab es im Jahr 2009 laut Statistik 28 bekannt gewordene Drogenfälle. Diese Zahlen erscheinen auf den ersten Blick sehr gering. Deshalb haben wir bei der Polizei nachgefragt.

„Statistiken im Drogenbereich sind nur eingeschränkt aussagekräftig. Gerade bei den so genannten Kontrolldelikten, somit auch bei den Drogendelikten, gibt es ein nennenswertes Dunkelfeld (vermutlich begangene Fälle). Dies gilt leider auch für Drogendelikte an Schulen“, erklärte uns Heinz Stiefken-Badin, Kriminalhauptkommissar vom Kommissariat Drogenprävention. Seit über 20 Jahren arbeitet er gegen die Drogenkriminalität in Essen, in den letzten fünf Jahren schwerpunktmäßig im Bereich der Suchtprävention: „Natürlich ist es wichtig, vor jedem Einsatz sehr viel Respekt zu haben. Unüberlegt zu handeln, kann schnell sehr gefährlich werden.“

„Problemzone“ Hauptbahnhof

Ein Problembereich in jeder größeren Stadt ist der Hauptbahnhof und die Straßen und Plätze im Nahbereich. Hier werden oft zwischen Dealern und Abhängigen Kontakte geknüpft und Drogen übergeben. Durch den Umbau des Bahnhofes hat sich die Szene auf andere Bereiche verlagert. Zudem erklärte uns der Beamte, dass es durchaus auch in Essen richtige Drogen-Gangs gibt, die sich den Handel mit Betäubungsmitteln in bestimmten Bereichen aufteilen.

Die Sterberate durch Rauschgift in Nordrhein-Westfalen ist im Bundesdurchschnitt mit 380 bekannten Fällen am höchsten (90 Tote Landesdurchschnitt). Doch insgesamt nimmt die Zahl der Drogendelikte von Jahr zu Jahr ab. „Hoffentlich setzt sich dieser Trend fort“, so Stiefken-Badin. Die Polizei wird auch weiterhin versuchen, so viele Fälle wie möglich aufzuklären.

Lukas Breuling, Steffen Kaiser, Lukas Gruhs, Klasse 8a, Maria-Wächtler-Gymnasium