Berlin. Werden Autos bald serienmäßig mit einer Blackbox ausgerüstet? Das Gerät könnte - ähnlich wie im Flugzeug - aufzeichnen, was in den Sekunden vor, während und nach einem Unfall passiert ist. Die Einführung soll laut einem Medienbericht schrittweise kommen. Zunächst sollen die Unfalldatenspeicher in Leihwagen eingebaut werden.

Der serienmäßige Einbau von digitalen Unfalldatenspeichern für Autos könnte nach einem Pressebericht in absehbarer Zeit vorgeschrieben werden. Wie die "Saarbrücker Zeitung" berichtet, hat sich der Bundestag bereits Ende Mai auf Empfehlung des Petitionsausschusses einstimmig für die sogenannte Blackbox in Autos ausgesprochen. Durch ein solches Gerät ließe sich ähnlich wie im Flugzeug feststellen, was in den Sekunden vor, während und nach des Unfalls passiert ist.

"Für mich ist die Blackbox im Auto ein weiterer Baustein, um zu mehr Verkehrssicherheit zu kommen", sagte der Verkehrssicherheitsexperte der CDU, Gero Storjohann. Es sei nicht selbstverständlich, "dass alle Fraktionen das so sehen". Gleichwohl sei eine Einbaupflicht noch entfernt. Es müssten zunächst datenschutzrechtliche Aspekte und Kostenfragen sorgfältig geklärt werden. Die Geräte würden dem Bericht zufolge mehrere hundert Euro kosten.

Im EU-Parlament gibt es bereits derartige Pläne

Für eine verbindliche Ausrüstung aller Autos wäre laut Deutschem Verkehrssicherheitsrat, der das Verkehrsministerium berät, die EU zuständig, wie die Zeitung weiter berichtete. Demnach gibt es in Brüssel bereits derartige Pläne. Der Verkehrsausschuss des EU-Parlaments habe die Kommission schon vor geraumer Zeit aufgefordert, einen Vorschlag mit einem Zeitplan und einem detaillierten Zulassungsverfahren bis Ende 2012 vorzulegen, der die schrittweise Einführung der "Blackbox" zunächst in Leihfahrzeugen, später auch in gewerblich genutzten und in privaten Fahrzeugen vorsieht.

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Eine von der Europäischen Kommission vor zwei Jahren in Auftrag gegebene Studie hat außerdem gezeigt, dass bei einer Blackbox-Pflicht die Unfallzahlen um zehn Prozent gesenkt werden könnten, heißt es in der Online-Version des Zeitungsberichts. Experten rechnen demnach dann mit einer weniger riskanten Fahrweise. (afp)