Neckarsulm. Er gilt als der größte Konkurrent des VW Golfs: der Hyundai i30. Der Kompaktklasse-Wagen kommt mit einer frischen Optik und qualitativ hochwertigen Materialien und technischen Details daher. Das Motorenangebot umfasst zwei Benziner und drei Diesel zwischen 90 und 135 PS. In der Standard-Version kostet er 15.850 Euro.

Noch nie wohl hat dem scheinbar ewigen Klassenprimus VW Golf ein so starker Gegenwind ins Gesicht geblasen wie jetzt mit dem neuen Hyundai i30. Und dass ausgerechnet VW-Chef Martin Winterkorn kräftig mit am Windrad gedreht hat, macht dieses Szenario besonders pikant. Schon seit langem warnt der Manager aus Wolfsburg gebetsmühlenartig vor der aufstrebenden Macht aus Südkorea, sieht Hyundai als stärksten Konkurrenten.

Beinahe legendär ist der YouTube-Clip, in dem Winterkorn auf der letztjährigen IAA den i30 penibel begutachtete und nach Betätigen der Lenkradverstellung mit offensichtlichem Missmut konstatierte: "Do scheppert nix." Es sind viele Werte, die in Hyundais neuem Kompakten gekonnt gebündelt wurden. Angefangen bei der frischen Optik bis hin zu qualitativ hochwertigen Materialien und technischen Details, die in der Kompaktklasse nicht selbstverständlich sind.

Plastik mit Flair

Geprägt wird die Optik des Golf-Konkurrenten vom markentypischen Hexagonal-Kühlergrill, von seitlichen Kanten auf der Motorhaube und zwei ansteigenden Sicken in der Seitenpartie. "Die äußere Form ist ein Versprechen für den gesamten Inhalt des Autos": So bringt es Hyundais deutscher Chefdesigner Thomas Bürkle kurz und knackig auf den Punkt. Das Cockpit präsentiert sich futuristisch, aber trotzdem nicht unübersichtlich. Hier wurden auch die fließenden Linien des Exterieurs übernommen.

Ein weiteres Plus sind die hochwertig anmutenden Materialien samt deren Verarbeitung. Selbst Plastik-Elemente strahlen Flair aus. Im Vergleich zu seinem Vorgänger bietet der neue i30 etwas mehr Platz, vor allem im Kofferraum (378 Liter/plus 38 Liter) und damit mehr als ein VW Golf (350 Liter). Die Passagiere haben es auf allen Plätzen bequem. Fondpassagiere finden ein Raumangebot, das wohl zum Besten des Segments zählt.

Stark in Kurven

Doch nicht nur Optik, Raumangebot und Materialwahl stimmen. Schon bei ersten Fahreindrücken zeigt der i30 mustergültige Fahreigenschaften. Ein ausgezeichneter Geradeauslauf und überdurchschnittlich gutes Fahrverhalten auf kurvigen Strecken überzeugen ebenso wie die Schluckqualitäten auf unebener Fahrbahn. Über die sogenannte serienmäßige Lenkunterstützung Flex Steer kann man streiten. Sie stellt lediglich eine elektronisch abgestufte Servounterstützung mit den Programmen "Comfort", "Normal" und "Sport" dar, wirkt aber etwas synthetisch.

Das Motorenangebot umfasst zwei Benziner und drei Selbstzünder, die ein Leistungsspektrum zwischen 90 und 135 PS abdecken, was einem Ausstoß an Kohlendioxid (CO2-Wert) zwischen 97 und 157 Gramm pro Kilometer (g/km) entspricht. "Wir erwarten, dass 50 Prozent des Verkaufs auf den Einstiegs-Benziner - ein 1,4-Liter mit 100 PS - entfallen", kalkuliert Hyundai-Sprecher Thomas Rau, der aber auch dem kleinen 1,4-Liter-Diesel mit 90 PS gute Chancen einräumt. Gespannt darf man sein, ob die sparsame blue-Version des i30 1.6 CRDi mit 128 PS angenommen wird. Alle Motoren sind übrigens mit einer manuellen Sechsgang-Schaltung gekoppelt.

Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis

Der Hyundai i30 entspricht schon in der Standard-Version ("Classic") gehobenen Ansprüchen, inklusive kompletter Sicherheitsausstattung, CD-Radio und Klimaanlage (Basispreis: 15.850 Euro). Die Linien "Trend" und "Style" würden auch im Segment der gehobenen Mittelklasse mit ihren Angeboten guten Zuspruch bekommen.

Optional werden unter anderem eine Sechs-Stufen-Automatik (1.400 Euro), Xenon-Licht (1.300 Euro), Navi (1.120 Euro) oder ein elektrisch zu betätigendes Panoramadach (1.200 Euro) angeboten. Doch zu den insgesamt günstigen Preisen sattelt Hyundai unternehmenstypisch noch was drauf: eine Mobilitätsgarantie von fünf Jahren ohne Kilometerbegrenzung. (dapd)