Detroit. Nachdem VW-Chef Martin Winterkorn durch ein Youtube-Video (“Da scheppert nix“) dem Konkurrenten Hyundai im letzten Jahr kostenlose Werbung verschafft hatte, schirmten VW-Manager auf der Autoshow in Detroit diesmal die Presse ab, während Winterkorn traditionsgemäß die Konkurrenz inspizierte: den Kia Optima SX.
VW-Chef Martin Winterkorn wurde zum Star der Videoplattform Youtube, als er letztes Jahr bei der Inspektion des Golf-Konkurrenzmodells Hyundai i30 auf der Frankfurter Automesse gefilmt wurde. "Da scheppert nix", war sein anerkennender Kommentar des Konkurrenzautos. Der Film wurde millionenfach angeklickt, Winterkorns Lob zur kostenlosen Werbung für die Koreaner, die zusammen mit der Schwestermarke Kia in vielen Ländern Volkswagen im Nacken sitzen.
So eine Pleite wollte sich Europas größter Autobauer nicht noch einmal leisten, als der Vorstandsvorsitzende jetzt auf der Automesse in Detroit das nächste Modell der wachsenden Hyundai-Kia-Familie inspizierte, den Passat-Herausforderer Kia Optima SX. Als Winterkorn wie in Frankfurt wieder die samtweiche Lenkradverstellung testete, zwängten sich VW-Topmanager auf die Rückbank und blockten Mithörer ab. Und als der Metallfachmann Winterkorn sich tief in den Motorraum beugte und mit einem Stahlmaß an der Isolierung der Abgasanlage herumkratzte, verhinderten die breiten Rücken seiner Begleiter Fotos und Filmaufnahmen.
Detroit 2012
Dann prüfte der Konzernlenker noch mit den Fingerspitzen die mit einem Laser gezogene Schweißnaht des Daches - offenbar ohne kritischen Befund. "Das mit der Lasernaht können die noch nicht lange", raunte ein VW-Topmanager anerkennend. Einen Kommentar über den schneeweißen Optima ließ Winterkorn sich diesmal nicht entlocken - er hatte sich schon oft genug lobend über die Qualität der Autos von Hyundai und Kia geäußert. Die deutschen Kunden können ab dem Frühjahr selbst entscheiden, was sie von dem Mittelklassewagen halten. (dapd)
Dieses Video von Winterkorns Hyundai-Inspektion wurde millionenfach geklickt: