Flensburg/Hamburg. . An der Spitze der Auto-Importeure nach Deutschland hat der koreanische Konzern Hyundai mit Kia den Franzosen Renault abgelöst. Hyundai gehört zu den am schnellsten wachsenden Autobauern der Welt. Der deutsche Automarkt insgesamt zeigte sich im Januar gegen den Trend anderer europäischer Ländern stabil.

Der koreanische Autokonzern Hyundai mit der Schwestermarke Kia hat sich an die Spitze der Autoimporteure auf dem deutschen Markt gesetzt. Damit lösten die aggressiv wachsenden Koreaner den französischen Konkurrenten Renault (mit Dacia) ab, der jahrelang die Liste der ausländischen Hersteller angeführt hatte.

Hyundai-Europachef Alan Rushforth gab als Zielmarke für den Europa-Absatz für dieses Jahr 465.000 Autos aus. Hyundai und Kia kamen nach amtlichen Zahlen vom Donnerstag im Januar zusammen auf 11.500 Neuzulassungen. Renault und Dacia lagen bei 10.300 und der französische PSA-Konzern (Peugeot und Citroen) bei 11.100 Fahrzeugen. Inklusive der japanischen Marke Nissan, der Renault in einer Allianz verbunden ist, liegen Renault/Nissan aber weiter vorn. Hyundai gehört zu den am schnellsten wachsenden Autobauern der Welt.

Der deutsche Automarkt insgesamt zeigte sich im Januar mit 210.000 Neuzulassungen gegen den Trend anderer europäischer Ländern stabil. Die Zahl der neuen Autos lag nur 0,4 Prozent unter dem Vorjahresmonat, wie das Kraftfahrt-Bundesamt in Flensburg mitteilte. Kräftig erholt war der Handel mit Gebrauchtfahrzeugen: Mit 534.000 Stück wechselten fast elf Prozent mehr Gebrauchte den Besitzer.

Lastwagenabsatz steigt um fast vier Prozent

Auch das Geschäft mit Nutzfahrzeugen läuft rund. Der Absatz von Lastwagen legte um fast vier Prozent auf 19.000 Stück zu. Außerdem wurden 19 Prozent mehr Busse zugelassen und 20 Prozent mehr Motorräder. Bei den Marken legten die Schwestergesellschaften Hyundai (plus 51 Prozent) und Kia (plus 132 Prozent) kräftig zu, vor Suzuki (plus 23 Prozent) und Chevrolet (plus 19 Prozent). Bei den deutschen Herstellern lief es für Porsche (plus 16 Prozent) und Mercedes (plus 13 Prozent) am besten. Verloren haben Volvo (minus 12 Prozent), Renault (minus 17 Prozent) und BMW (minus 7 Prozent).

Mit 108.000 Einheiten liegt der Dieselanteil bei gut 51 Prozent und damit deutlich über dem Vorjahresniveau. 65 Prozent der Pkw waren Firmenwagen. Die Inlandswerke der deutschen Hersteller laufen unterdessen weiter mit Vollgas: Insgesamt wurden 444.900 Pkw produziert, ein Plus von zwölf Prozent, wie der Branchenverband VDA mitteilte.

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    Auch die Exporte hielten sich auf dem hohen Vorjahresniveau. Insgesamt führten die deutschen Autobauer im Januar 324.800 Fahrzeuge aus, ein Plus von vier Prozent. In den USA konnten die deutschen Konzernmarken ihren Absatz mit 24 Prozent mehr als doppelt so stark steigern wie der gesamte Markt, der um gut elf Prozent zulegte.

    Hyundai-Europachef Rushforth erklärte laut der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Freitagausgabe), sein Unternehmen wolle in diesem Jahr den Absatz "um 15 Prozent auf 465.000 Autos steigern". Der Marktanteil solle von 2,9 auf 3,5 Prozent wachsen. Zusammen mit der zum selben Konzern gehörenden Schwestermarke Kia könnte Hyundai damit BMW überholen und auf Rang sieben der größten Anbieter landen. (dapd)