Berlin. . Schlechte Nachricht für Verkehrssünder: Bisher konnten sie Punkte in Nachschulungen abbauen. Doch das will Verkehrminister Ramsauer (CSU) jetzt offenbar ändern. Vor allem Fahrlehrer rebellieren gegen seine geplante Reform des Flensburger Verkehrszentralregisters.

Notorische Verkehrssünder sollen künftig Punkte im Flensburger Verkehrszentralregister nicht mehr durch freiwillige oder angeordnete Nachschulungen abbauen können. Das sieht die von Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) angestrebte Reform vor, wie das Nachrichtenmagazin „Spiegel“ berichtet.

Nach der Reform soll ein Verkehrsverstoß mit maximal zwei Punkten bestraft werden. Der Führerschein kann dann bei 8 statt bisher bei 18 Punkten entzogen werden.

Widerstand von Fahrlehrern

Bisher können Autofahrer, die durch Rasen, Rotlichtsünden oder andere Verkehrsverstöße viele Eintragungen angehäuft haben, ihren Kontostand mit einer kostenpflichtigen Schulung um bis zu vier Punkte verringern. Die Nachschulungen, an denen im Jahr 2010 rund 120.000 Autofahrer teilnahmen, sollen weiterhin angeordnet werden können.

Widerstand gegen die Reform kommt von den deutschen Fahrlehrern. „Die künftige Höchstgrenze von acht Punkten kann man mit der neuen Regelung viel schneller erreichen“, klagte der Vorsitzende der Bundesvereinigung der Fahrlehrerverbände (BVF), Gerhard von Bressensdorf, dem Nachrichtenmagazin „Focus“. Auch forderte er eine größere Differenzierung der Punktestrafen. Gefährliche Delikte müssten deutlich härter geahndet werden als kleinere Verkehrssünden. (dapd)