Flensburg. Im Ranking der absatzstärksten Marken 2011 fährt Hyundai in die Top Ten. Die Koreaner gehören mit überproportionalen Verkaufszuwächsen zu den Aufsteigern des Jahres. Wegen des rasch steigenden Hyundai-Absatzes wird man in den Firmenzentralen von VW und Co. mittlerweile zunehmend unruhig.
Hyundai greift mit überproportionalen Verkaufszuwächsen bei Neuwagen die dominanten deutschen Autohersteller an. Mit dem Mini-Van Hyundai ix20 und dem Mittelklassewagen Hyundai Coupe stellt der südkoreanische Anbieter die Aufsteiger des Jahres 2011 und rückt mit seinem kompakten Hyundai i30 auf Rang 25 der Bestenliste der Neuzulassungen vor, wie aus Angaben des Flensburger Kraftfahrt-Bundesamts vom Freitag hervorgeht.
Im Ranking der absatzstärksten Marken 2011 fährt Hyundai sogar in die Top Ten. Mit dem größten Zulassungsplus aller Wettbewerber rangieren die Südkoreaner jetzt auf Platz 3 der Importeure hinter Renault/Dacia und Skoda, noch vor Toyota/Lexus und Peugeot. Die Dominanz der deutschen Anbieter in den Bestenlisten ist aber ungefährdet. Wegen des rasch steigenden Hyundai-Absatzes wird man in den Firmenzentralen von VW und Co. jedoch zunehmend unruhig.
i30 bester Rein-Import
VW-Vorstandschef Martin Winterkorn hatte auf der Automesse IAA im Herbst 2011 das Konkurrenzmodell Hyundai i30 inspziert. "Da scheppert nix", sagte er beim Test der Lenkradverstellung. "BMW kann's nicht, wir können's nicht. "Warum kann's denn der?"
In der Jahresbilanz kommt der Hyundai i30 auf 32.697 Zulassungen. Er ist damit nach den Skoda-Modellen Fabia (47.579) und Octavia (46.571) drittbestes ausländisches Modell. Er könnte sogar als bester reiner Importwagen bezeichnet werden, wenn man berücksichtigt, dass die Skoda-Modelle von Know-how und Technik aus dem VW-Baukastensystem profitieren.
23 Modelle konnten Vorjahrsergebnisse verdoppeln oder verdreifachen
Ähnlich erfolgreich wie der i30 ist der Nissan Qashqai. Der Mini-Van kommt mit einem Plus von 35 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 32.651 Zulassungen. Er rangiert in der Bestenliste knapp hinter dem Hyundai auf Rang 26 und ist meistgekaufter Van nach dem VW-Touran. Hyundai i20 und Hyundai Coupe sind mit 773 beziehungsweise 541 Prozent Zulassungsplus zum Vorjahr die Aufsteiger des Jahres. Noch sind die Stückzahlen zwar bescheiden (7.965 beziehungsweise 519), doch die weit überproportionalen Zuwachsraten lassen weitere Erfolge erwarten.
Insgesamt konnten 23 Modelle aller Marken ihre Vorjahrsergebnisse verdoppeln oder verdreifachen. 13 davon zählen mit Marktanteilen von unter einem Prozent eher zu den Nischenmodellen. Mit Mercedes CLS (+387 Prozent), Volvo 60 (+356), Audi A1 (+243) und dem Großraum-Van VW Sharan (+187) kommen aber potente Wettbewerber in dieser Wertung auf die Plätze 5 bis 8. Der CLS wurde mit 6.248 Verkäufen Jahressieger in der Oberklasse.
VW dominiert
Mit gut 99 Prozent Zuwachs konnten auch zwei Geländewagen, der BMW X3 und sein preisgünstiger Wettbewerber Dacia Duster, sowie der Mercedes SLK ihren Absatz im Vorjahr nahezu verdoppeln. Der SLK wurde mit 8.651 Neuzulassungen zweitbester Sportwagen. Zugleich errang er die Krone des meistgekauften Cabrio vor BMW Mini (7.701) und Peugeot 207 (6.822). Damit stellt VW sechs Klassensieger - Golf (Kompaktwagen), Passat (Mittelklasse), Polo (Kleinwagen), Tiguan (Geländewagen), Touran (Großraum-Vans) und Caddy (Utilities).
Drei Segmentsiege gehen an den Daimler-Konzern: Mercedes CLS (Oberklasse), Mercedes E-Klasse Coupe (Sportwagen) und smart Fortwo (Minis). Je einmal sind BMW mit dem 5er (Obere Mittelklasse), Opel mit dem Meriva (Mini-Vans) und Fiat mit dem Wohnmobil Ducato erfolgreich. Noch deutlicher wird die VW-Dominanz bei den Top Ten der Modelle und im Marken-Ranking.
Meistgekaufter deutscher Dienstwagen
Ungefährdeter denn je siegt der VW Golf. Mit der Stufenheckvariante Jetta erreicht er 258.059 Verkäufe, das 2,5-Fache des Zweitplatzierten VW Passat. Dessen Absatz wuchs um 55,7 Prozent auf 103.507 Zulassungen. Er ist der meistgekaufte deutsche Dienstwagen - 87 Prozent gingen an gewerbliche Kunden. Drittbester ist der VW Polo. Mit 99.720 Verkäufen büßte er jedoch 6,4 Prozent zum Vorjahr ein.
Nicht an ihre Vorjahreszahlen heran kamen auch der 3er als beliebtester BMW und Audi-Bestseller A4. Die anderen verkaufsstärksten Modelle überboten den Vorjahresabsatz meist in zweistelliger Rate. Bei den absatzstärksten Marken baute VW mit 11,9 Prozent Zuwachs die Führung weiter aus. Die Verkäufe waren mehr als doppelt so hoch wie bei den folgenden BMW/Mini und Mercedes. (dapd)