Hamburg/Flensburg. Mit einem Anstieg um 8,8 Prozent konnte der Neuwagenabsatz in Deutschland 2011 im Vergleich zum Vorjahr deutlich zulegen. Die Zahlen wirken aber stärker als sie sind: Denn das Vergleichsjahr 2010 war ausgesprochen schwach.

Der deutsche Automarkt zeigt Stärke: Im vergangenen Jahr stieg der Neuwagenabsatz um 8,8 Prozent oder 257.000 Stück auf 3,174 Millionen Pkw-Neuzulassungen. Mit einem Plus von 6,1 Prozent allein im Monat Dezember zeigte sich auch zum Jahresende noch keine Krise auf dem deutschen Automarkt, wie das Kraftfahrt-Bundesamt am Dienstag in Flensburg mitteilte.

Die Zahlen wirken aber stärker als sie sind: Das Vergleichsjahr 2010 war ausgesprochen schwach. Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer sagte der Nachrichtenagentur dapd, die Hersteller würden derzeit mit hohen Rabatten den Absatz befeuern. Der hohe Absatz werde mit Gewinnverzicht erkauft.

Der Absatz von Lastwagen stieg im Jahr 2011 um 18,5 Prozent auf 280.000 Stück, Zugmaschinen legten 28 Prozent zu. Fast zwei Drittel der Neuwagen (64,7 Prozent) stammten nach dem amtlichen Zahlen von deutschen Marken.

Während Mercedes auf Vorjahresniveau liegt, verzeichnen die anderen deutschen Marken überwiegend zweistellige Zuwachsraten. Bei Porsche (+15 Prozent) und Ford (+16,5 Prozent) fiel das Plus am deutlichsten aus. VW legte 11,9 Prozent zu und baute die Stellung als größter deutscher Hersteller aus.

Große Umwelthoffnungen

Bei den Importeuren behaupteten Renault/Dacia und Skoda ihre führenden Positionen. VW-Jäger Hyundai konnte mit einem Zuwachs von fast 17 Prozent seinen Marktanteil verbessern.

Knapp 1,5 Millionen (47,1 Prozent) der Neuwagen hatten Dieselmotoren. Die abgasärmere Euro-5-Norm wurde von fast allen fabrikneuen Pkw erfüllt (97 Prozent). Die CO2-Emission der Pkw ging weiter zurück, im Durchschnitt auf 146,1 Gramm pro Kilometer.

Die großen Umwelthoffnungen der Elektro- und Hybridfahrzeuge erfüllten sich 2011 nicht: Es gab nur 2.154 neue Elektro- und 12.622 neue Hybridautos. (dapd)