Paris. Der französische Autohersteller Renault entwickelt einen Kleinwagen für den indischen Markt. Ein Billigauto soll es jedoch nicht werden, vielmehr der Versuch den indischen Automarkt zu erobern. Andere Autohersteller wie zum Beispiel VW haben ähnliche Pläne.
Nach mehreren Konkurrenten entwickelt auch der französische Autobauer Renault einen neuen Kleinwagen gezielt für den indischen Markt. Das Unternehmen dementierte aber am Mittwoch einen Pressebericht, wonach es ein Billigauto für 2500 Euro plane, das generell in Schwellenländern verkauft werden solle.
Der Preis für das neue Fahrzeug solle "deutlich" über 2500 Euro liegen, sagte eine Sprecherin. Die Entwicklung des Kleinwagens für Indien, das als Zukunftsmarkt für Autos gilt, solle gleich im Januar beginnen. Das Auto solle im Preis unter einem Nissan Micra liegen, der für 5900 Euro in Frankreich zu haben ist. Renault und sein japanischer Partner Nissan arbeiten zusammen mit dem indischen Hersteller Bajaj auch weiter an einem Billigauto, wie die Sprecherin bestätigte.
Noch kein zufriedenstellender Entwurf
Es gebe aber noch keinen zufriedenstellenden Entwurf. Bajaj hat das Projekt, das beide Seiten vergangenes Jahr angekündigt hatten, nach eigenen Angaben bereits zu den Akten gelegt. Die Wirtschaftszeitung "La Tribune" hatte am Mittwoch unter Berufung auf Renault-Firmenkreise berichtet, dass der Autobauer ein Billigauto plane, das nur ein Drittel so viel kosten solle wie der Logan der Renault-Tochter Dacia. Der Logan, der seit 2004 in Rumänien und Russland hergestellt wird, ist in Frankreich ab 7700 Euro auf dem Markt.
Im Sommer 2009 hatte der indische Autohersteller Tata seinen Kleinwagen Nano auf den Markt gebracht, den er als das billigste Auto der Welt anpries. Das Fahrzeug, das umgerechnet rund 2100 Euro kostet, verkauft sich aber schlechter als erwartet und hat technische Probleme: Schon mehrfach gerieten Nanos in Brand, offenbar wegen Kurzschlüssen. Auch andere Autobauer wie Volkswagen wollen mit Kleinwagen den indischen Markt erobern.