Ellmau. . Seit seiner Markteinführung fährt der VW Tiguan seiner SUV-Konkurrenz in Europa davon. Seit 2007 wurden mehr als 700.000 Fahrzeuge verkauft. Für die aufgefrischte Version, die Mitte Juni erscheint, gibt es bereits 18.000 Vorbestellungen.
Spät ist er gekommen, der VW Tiguan, sehr spät. Doch seit seiner Markteinführung vor vier Jahren fährt er der Konkurrenz insbesondere in Europa davon. Mittlerweile ist er auch in den USA und Asien zum SUV-Star für die breite Masse geworden. Neben den zweifach erweiterten Produktionsanlagen in Wolfsburg läuft der Tiguan auch in Russland und China vom Band - hier sogar als Langversion. Sein leicht lethargisches Gesicht hat der SUV durch die Modellpflege verloren. Doch die nunmehr deutlich schärferen Scheinwerferaugen machen es zumindest auf den ersten Blick schwer, ihn vom klassenhöheren VW Touareg zu unterscheiden. Neue Rückleuchten im Konzernlook, ein neues Finish im Innenraum und ein ganzes Paket Assistenzsysteme dürften ihm auch in den nächsten Jahren einen Spitzenplatz in der begehrten Klasse der Mittelklasse-SUV garantieren. Der internationale Erfolg des VW Tiguan ist mehr als eindrucksvoll. Seit 2007 haben die Niedersachsen fast 700.000 Fahrzeuge verkaufen können. Die Produktion des alten Modells war bereits im Monat Februar ausverkauft und die rund 18.000 Vorbestellungen für das aufgefrischte Fahrzeug sprechen wieder für monatelange Wartezeiten, wenn der Wagen Mitte Juni offiziell debütiert.
TDI ist beliebteste Variante
Die beliebteste Variante ist dabei der VW Tiguan 2.0 TDI mit 103 kW / 140 PS. Das dürfte sich auch beim neuen Modell kaum ändern. Der Commonrail-Diesel ist genau die rechte Besetzung, wenn man gut im Mittelfeld unterwegs sein möchte. Denn 140 PS und 320 Nm maximales Drehmoment gehen mit den 1,7 Tonnen Leergewicht zwar ordentlich, aber nicht besonders dynamisch um. Von Null auf 100 km/h in 10,2 Sekunden und eine Höchstgeschwindigkeit von 188 km/h sind zufriedenstellende Werte. Deutlich besser schlägt sich im Alltagsbetrieb der Tiguan 2.0 TDI mit einer Leistung von 125 kW / 170 PS. Der glänzt mit 350 Nm Drehmoment ab 1 750 U/min, einer deutlich besseren Fahrbarkeit und einer Höchstgeschwindigkeit von 201 km/h. Nachteil: im Gegensatz zur 140-PS-Version ist dieser jedoch nicht mit dem empfehlenswerten Doppelkupplungsgetriebe DSG zu bekommen. Das hat in seiner aktuellen Ausgestaltung sieben Gänge und arbeitet bei jeglicher Gangart gewohnt vorbildlich mit dem ruhig laufenden Tiguan-Diesel zusammen. Das schlägt sich auch im Verbrauch nieder. Volkswagen gibt für den 140 PS starken VW Tiguan 2.0 TDI mit Doppelkupplungsgetriebe DSG 6,3 Liter an. Die 170-PS-Version mit Handschaltung braucht nur sechs Liter.
Fahrwerk ist komfortabel abgestimmt
Ärgerlich, dass nur die Bluemotion-Varianten eine Start-Stopp-Automatik und regenerative Bremsen an Bord haben. Mit diesem Sparpaket an Bord gibt sich der VW Tiguan 2.0 TDI 4Motion mit 5,8 Litern Diesel zufrieden. Die alten Stärken des Tiguan sind auch seine neuen. Das Fahrwerk ist komfortabel abgestimmt und lässt sich mit der optional erhältlichen elektronischen Dämpfereinstellung DCC für 1.070 Euro Aufpreis breiter fächern. Nick- und Wankbewegungen sind überschaubar, die Lenkung ordentlich und die Bremsen ebenso wie die komplette Sicherheitsausstattung auf der Höhe der Zeit. Sinnvollerweise sollte man sich auch bei der 140-PS-Version für den Allradantrieb 4Motion entscheiden. Erst dann bringt der Wolfsburger seine Motorleistung auch bei rutschiger Fahrbahn über alle vier Räder auf den Untergrund. Die Lenkung könnte mehr Rückmeldung von der Fahrbahn geben, doch die gute Geräuschdämmung dürfte viele Kunden mehr interessieren. Gewohnt gut ist das Platzangebot. Obwohl das SUV mit einer Länge von 4,43 Metern und einem Radstand von 2,60 Metern nicht zu den Riesen im Segment zählt, reisen vier Personen in ihm angenehm komfortabel.
Auch der Laderaum mit einem Volumen von 470 bis 1 510 Litern zwingt einen nicht zu allzu großen Einschränkungen. Die 660 Kilogramm Zuladung des Tiguan 2.0 TDI unterstreichen dabei den guten Nutzwert des Allradlers ebenso wie Anhängelast von bis zu 2,5 Tonnen.
Wenn schon, den schon