Berlin. .
Bei der richtigen Wahl des Kfz-Versicherers können Autofahrer laut Stiftung Warentest viel Geld sparen oder bessere Leistungen erhalten. Die Wechselsaison läuft noch bis zum 30. November.
Auch in diesem Jahr können Autofahrer laut Stiftung Warentest bei der richtigen Wahl des Kfz-Versicherers viel Geld sparen oder bessere Leistungen erhalten. Die Versicherungsunternehmen kämpften weiter um Kunden, was in vielen Fällen zu sinkenden Preisen führe, berichtete die Stiftung Warentest am Montag vorab in der aktuellen Ausgabe ihrer Zeitschrift „Finanztest“. Profitieren können demnach Autofahrer aller Altersklassen.
So zahle etwa eine junge Familie mit zwei Kindern beim teuersten Anbieter für einen Kompaktwagen eine Prämie von 499 Euro pro Jahr. Der günstigste Versicherer hingegen berechne nur 175 Euro. Im Kampf und die Kunden änderten die Kfz-Versicherer fortlaufend ihre Angebote, berichtete „Finanztest“.
Größte Preisunterschiede bei jungen Autofahrern
Mal seien beim Wechsel eines Tarifs auf das Jahr gesehen Ersparnisse von 30 Euro möglich, mal in Höhe von 300 Euro. Die größten Preisunterschiede gebe es bei jungen Autofahrern. So habe im Vergleichstest der teuerste Anbieter bei einem 19-Jährigen Autofahrer für einen Kleinwagen 4584 Euro verlangt. Beim günstigsten Anbieter wurden demnach 1377 Euro fällig.
Die Wechselsaison bei den Kfz-Versicherungen läuft noch bis zum 30. November. Bis zu diesem Stichtag müssen Autofahrer ihre Policen kündigen, wenn sie zum Jahreswechsel zu einem neuen Versicherer oder in einen neuen Tarif bei ihrem bisherigen Versicherer wechseln wollen.
Wie sich bei der Kfz-Versicherung sparen lässt
Prämie: Die Versicherungsprämie richtet sich zunächst nach der sogenannten Schadenfreiheitsklasse. Je länger ein Autofahrer unfallfrei fährt, desto höher ist diese und desto günstiger die Prämie. Jeder Unfall, für den die Versicherung zahlt, erhöht die Prämienzahlungen wieder. Wer schon eine hohe Schadenfreiheitsklasse hat, für den empfiehlt sich ein Rabattschutz. Damit können Autofahrer die Einstufung trotz eines Unfalls behalten. Für niedrige Schadenfreiheitsklassen kostet der Rabattschutz oft Aufpreis.
Preisnachlass: Manche Versicherungen geben Preisnachlässe für Zweitwagen, andere für Frauen, Familienväter oder Beamte. Einige zeigen sich kulant, wenn bereits die Eltern oder Ehepartner bei der Gesellschaft versichert sind. Nachlass bedeutet aber nicht immer günstig. Manche Anbieter unterbieten mit ihren normalen Tarifen die Sonderangebote teurer Gesellschaften. Nachlässe sind zudem oft an Bedingungen geknüpft: So darf etwa der Wagen nur vom Halter gefahren werden, oder die Kilometerleistung ist begrenzt.
Risikoabdeckung: Der Preis ist nicht alles - Kunden sollten auch gut überlegen, welche Risiken sie abdecken wollen. So versichert die sogenannte Mallorca-Police den Mietwagen im Urlaub zu deutschen Konditionen. Ein erweiterter Wildschaden schließt Schäden durch Pferde, Rinder, Schafe, Ziegen oder Vögel ein. Wird ein Neuwagen gestohlen oder kommt es zum Totalschaden, erhält der Kunde bei der Neuwertentschädigung den Originalpreis des Wagens. Beitragsfrei sollte eine Versicherung von Sonderausstattungen wie fest eingebaute Navigationsgeräte sein.
Teil- und Vollkasko: Kaskoversicherungen decken - anders als die gesetzlich vorgeschriebene Haftpflicht für Schäden an fremden Autos - auch Beschädigungen am eigenen Auto. Sie sind aber keine Pflicht. Eine Teilkasko ist laut Bund der Versicherten empfehlenswert, wenn das Auto jünger als acht Jahre ist oder einen hohen Wiederverkaufswert hat. Die Vollkasko lohnt sich vor allem für Neuwagen, besonders für hochwertige Autos und wenn das Auto per Kredit finanziert ist. Zur Beitragssenkung empfiehlt der Bund der Versicherten eine Selbstbeteiligung von 150 Euro bei Teilkasko und bis 500 Euro bei Vollkasko.
Schutzbriefe: Für Autofahrer, die viel auf Reisen sind, bieten die Versicherer Schutz bei Pannen und Unfällen an. Automobilclub-Mitglieder bekommen diese Leistung aber meist umfassender dort. Fahrer-Unfallversicherungen gelten nur für die Zeit hinterm Steuer. Sinnvoller sind eine Berufungsunfähigkeits- oder Unfallversicherung. (afp)