Berlin. .
Der taumelnde Kfz-Versicherer Ineas hat seinen rund 50.000 deutschen Kunden zum 31. August gekündigt. Die Betroffenen sollten nun handeln, erklären Experten.
Wie der Bund der Versicherten (BdV) unter Berufung auf die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) mitteilte, enden mit der Kündigung am 31. August alle Versicherungen der Gesellschaft aufgrund einer niederländischen Gerichtsentscheidung. „Wer jetzt keine neue Police mit einem seriösen Versicherer abschließt, steht ab 1. September ohne Versicherungsschutz da“, sagte die BdV-Vorstandsvorsitzende Lilo Blunck.
Im schlimmsten Fall könne das Auto ab September von den Behörden stillgelegt werden. Ferner bestehe ohne neue Police auch kein Versicherungsschutz bei Unfällen.
Weiter verwies der BdV darauf, dass zu viel gezahlte Prämien, etwa von Jahreszahlern, von Ineas erstattet werden müssen. Allerdings könne es bei einem insolventen Unternehmen passieren, dass es mit den Rückzahlungen nichts wird, sagte Blunck.
Erster Pleitefall einer Kfz-Versicherung
Die Versicherungen Ineas und Lady Car Online gehören zur niederländischen International Insurance Corporation (IIC). Sie hatten mit günstigen Tarifen und mit Rabatten speziell für Frauen geworben und so in den vergangenen Jahren mehr als 50.000 Kunden in Deutschland an sich gebunden.
Ende Juni hatte die niederländische Justiz den Versicherer unter Insolvenzverwaltung gestellt. Es ist der erste Fall, in dem eine Kfz-Versicherung hierzulande Pleite geht. (ddp/afp)
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