Mülheim. .

Vorsichtiges Fahren zahlt sich aus: Weil Mülheims Autofahrer im vergangenen Jahr vergleichsweise wenig Geld für Unfallschäden von ihren Kfz-Versicherungen einforderten, sollen ihre Beiträge im kommenden Jahr nicht steigen.

Autobesitzer mit dem Kennzeichen „MH“ müssen zum neuen Jahr nicht mit höheren Beiträge zur Kfz-Haftpflicht-, zur Teil- oder Vollkaskoversicherung rechnen. Das lassen neue Zahlen zu den Haftpflicht-Regionalklassen, die der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) veröffentlicht hat, hoffen. Überhaupt: Mülheimer fahren günstiger mit ihrer Versicherung als die Nachbarn in Essen.

Die frische Regionalklassenstatistik des GDV wird Grundlage sein für die Beitragsberechnung zur Kfz-Versicherung. Sie spiegelt die Schadensbilanz, heruntergebrochen auf Kreise, Städte und Gemeinden, wieder. Beeinflusst wird sie vom Fahrverhalten der Autofahrer, von der Zahl der zugelassenen Fahrzeuge, auch von den örtlichen Straßenverhältnissen. Die Regionalstatistik für die Kaskoversicherung berücksichtigt die Diebstahlhäufigkeit, die Sturm- und Hagelbilanz oder die Anzahl von Wildunfällen.

Über dem Bundesschnitt

Für Mülheim sind die GDV-Klassifizierungen in diesem Jahr unverändert. Weiterhin mussten Versicherungen vergleichsweise hohe und/oder viele Schäden an Mülheimer Kraftfahrzeugen regulieren, Mülheim liegt sowohl bei der Haftpflicht als auch im Kasko-Bereich über dem Bundesschnitt. Bei der Haftpflicht liegt Mülheim in der aktuellen GDV-Statistik in Klasse 9 (von 12), bei der Teilkasko in Klasse 8 (von 16) und bei der Vollkasko in Klasse 5 (von 9). Allerdings sind bei der Haftpflicht und bei der Teilkasko leicht sinkende Indexwerte festgestellt – ein möglicher Anlass für Versicherer, die Beiträge zu senken.

Auffällig: Kraftfahrzeuge mit Essener Kennzeichen bringen es – statistisch gewichtet – auf höhere Schadenssummen, dementsprechend ist Essen jeweils in höhere Regionalklassen als Mülheim eingestuft und die Kfz-Versicherung in der Nachbarstadt teurer.

Nicht überbewerten

„Essen ist eine Groß-, Mülheim eine mittelgroße Stadt. Insofern erklärt sich der Unterschied schon fast von selbst“, will Polizeisprecher Peter Elke die Unterschiede in der Regionalklassenstatistik nicht überbewerten und keineswegs daraus ableiten, dass Mülheimer Autofahrer eine umsichtigere Fahrweise an den Tag legen. Trotzdem stellt er, der selbst Mülheimer ist, schmunzelnd fest: „Mülheimer fahren vorsichtig, aber nicht provozierend.“ Und, mit Blick auf die geringeren Versicherungsbeiträge: „Es lohnt sich offensichtlich, ein Mülheimer Bürger zu sein . . .“